Weltklimakonferenz startet
Scharf: 2 Grad in Stein meißeln
Pressemitteilung Nr. 231/15
Um den Anstieg der Erderwärmung zu begrenzen, muss bei der Weltklimakonferenz ein verbindliches globales Abkommen vereinbart werden. Maßstab ist das 2-Grad-Ziel. Und jede Region muss durch eigene Maßnahmen zu einer erfolgreichen Umsetzung beitragen. Das bekräftigte die Bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf vor dem morgigen Beginn der Konferenz in Paris. Scharf: "Paris steht ab morgen für eine deutliche Botschaft: Die Welt stellt die Weichen für die Zukunft. Wir stehen an der Schwelle eines historischen Vertrags. Die Staatengemeinschaft muss jetzt in Paris den entscheidenden letzten Schritt machen. Wir brauchen ein verbindliches und ambitioniertes Abkommen, um die Welt zu erhalten, wie wir sie kennen. Bayern bekennt sich klar zu den internationalen Klimazielen." Als Vorsitzende der Umweltministerkonferenz wird Umweltministerin Scharf persönlich an der Weltklimakonferenz teilnehmen. Bereits im Vorfeld der Konferenz zeichnet sich jedoch ab, dass die freiwilligen Klimaverpflichtungen der Staaten nicht ausreichen, um das 2-Grad-Ziel einzuhalten. Deshalb müsse der Blick noch weiter in die Zukunft gerichtet werden. "Wir müssen bereits in Paris die Zeit nach Paris regeln. Der Klimaschutz braucht Dynamik. Deshalb sollen sich die Staaten verpflichten, alle fünf Jahre ihre Klimaziele und Maßnahmen zu überprüfen und anzupassen. Klimaschutz darf nicht nur auf dem Papier stehen", so Scharf.
Der Freistaat geht beim Schutz des Klimas den Weg der Transparenz. Bis 2050 soll der Ausstoß von Treibhausgasen in Bayern auf jährlich unter 2 Tonnen pro Kopf reduziert werden – von aktuell rund 6 Tonnen. Dafür werden beispielsweise 50 Moore bis 2020 wiedervernässt. Denn allein Bayerns Moore könnten etwa 5 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente im Jahr speichern - das entspricht etwa den durchschnittlichen Emissionen der Einwohner der Großstädte Nürnberg, Fürth und Erlangen. Bis zu drei Millionen Euro werden dafür jährlich eingesetzt. Seit 2008 wurden bereits rund 1.500 Hektar Moorflächen renaturiert, über 2.100 Fußballfelder. Auch die Sanierung öffentlicher Gebäude spielt eine wichtige Rolle. Im Förderprogramm "Klimaschutz in Bayern" für Kommunen und öffentlich-rechtliche Körperschaften wurde kürzlich die 450ste Maßnahme gefördert und damit die "Schallmauer" von 8 Millionen Euro Förderung durchbrochen.
Im Pariser Abkommen soll auch der Umgang mit Klimaschäden verankert werden. Hier geht es um die unmittelbaren Folgen für die Menschen in den Regionen: von Unwettern wie Orkanstürmen oder Hochwasser bis Hitzeperioden, von Temperaturanstieg bis Dürreperioden. Scharf: "Wir werden in Bayern die Sicherheits-Infrastruktur gegen Naturgefahren deutlich ausbauen. Wir wollen Bayern bis 2050 klimasicher machen. Dazu werden wir im Frühjahr 2016 die Bayerische Klima-Anpassungsstrategie fortschreiben. Darauf stützen wir ein umfassendes Handlungskonzept für die regionale Ebene. So können vor Ort die Maßnahmen ergriffen werden, die den größten Nutzen bringen."
Weitere Informationen unter www.klimawandel-meistern.de