Makroregionale Strategien
Makroregionale Strategien zielen darauf ab, für europäische Teilräume von der EU- bis zur lokalen Ebene abgestimmte Strategien zu entwickeln und Fördermaßnahmen danach auszurichten. Sie sollen Fragen aufgreifen, die besser gemeinsam als getrennt in Angriff genommen werden können. Hierdurch sollen Entwicklungshindernisse beseitigt und das Potenzial der betreffenden Räume besser erschlossen.
Makroregionen stellen Zusammenschlüsse von Ländern und Regionen innerhalb Europas dar, die aufgrund ihrer Geographie und Ökonomie, Kultur und Geschichte viele Gemeinsamkeiten aufweisen und vor ähnlichen Herausforderungen stehen. Die Ostseestrategie wurde 2009 als erste makroregionale Strategie vom Europäischen Rat angenommen, kurz darauf folgte die Donauraumstrategie (2011) sowie die Strategie für das Adriatische und Ionische Meer (2014). Eine Alpenstrategie befindet sich gegenwärtig in der Entwicklung und wird voraussichtlich 2015 fertig gestellt, auch andere europäische Teilräume erwägen ähnliche Schritte. Aufgrund der kleineren und identitätsstiftenden Zuschnitte von Makroregionen können spezifische Herausforderungen und Probleme gezielter und mit enger Einbindung betroffener Interessensgruppen sowie der Öffentlichkeit angegangen und begegnet werden. Die Umsetzung der Strategien erfolgt somit stets durch den sog. Mehrebenenansatz: Länder und Regionen sollen in Abstimmung mit lokalen Entscheidungsträgern selbst mehr Verantwortung bei der Umsetzung europäischer Herausforderungen übernehmen.
Bereits der Entstehungsprozess der makroregionalen Strategien beruht auf einem umfassenden Konsultationsprozess in den Regionen der beteiligten Länder, um die tatsächlich bestehenden Probleme und Herausforderungen vor Ort in den übergreifenden Kontext der Strategie zu stellen.
Die makroregionalen Strategien selbst bestehen dabei aus der Strategie selbst, die die zentralen Gemeinsamkeiten, Herausforderungen und Probleme der Makroregion als Leitbild formuliert. Zusätzlich werden in einem Aktionsplan die thematischen Schwerpunktbereiche sowie beispielhafte Projekte und Maßnahmen dargelegt, die es in einem festgelegten Zeitrahmen umzusetzen gilt.