Laudatio von Herrn Staatsminister Dr. Marcel Huber zur Verleihung der Umweltmedaille an Herrn Altabt Emmanuel Jungclaussen
Altabt Emmanuel Jungclaussen
"Für mich ist es eine Ehre und hohe Freude, Sie heute mit der Bayerischen Umweltmedaille auszuzeichnen.
Priesterweihe 1953, zwei Jahre später schon der Eintritt in die Benediktinerabtei Niederaltaich: Sechs Jahrzehnte sind es im nächsten Jahr, dass Sie Mönch sind unter dem Zeichen der Doppeltürme am Fluss. Eine unvorstellbar lange Zeit, die uns allen Respekt abverlangt.
Gefüllt haben Sie diese Zeit mit jener Intensität und Leidenschaft, für die Sie bekannt sind:Als Lehrer am Gymnasium St. Gotthard [1956 bis 1993]. Kaum ein Abiturient aus Niederalteich, der Sie nicht kennt, schätzt, verehrt.
Als Abt. Zwölf fruchtbare Jahre lang [1989 bis 2001] haben Sie Ihrer Abtei vorgestanden.
Jeder weiß: Es waren zwölf gute Jahre für das Kloster.
Und als gläubiger, zutiefst spiritueller und kontemplativer Mensch. Sie sind Mittler zwischen West und Ost, zwischen Ihrer eigenen, westlich geprägten Kirche und ihren Brüdern und Schwestern der Ostkirche.
Hochwürdigster Herr Altabt!
Menschen verbinden im Zeichen der guten Sache – dieser Berufung sind Sie auch bei der Donau gefolgt.
• Sie sind Symbolfigur für die frei fließende Donau
• Sie sind ihr Schutzpatron
Um Ihrer geliebten Donau willen haben Sie Brücken gebaut nach überallhin. Nach Osten, bis hin zu Patriarch Bartholomäus von Konstantinopel. Zu ihren Glaubensbrüdern. Weit in unsere Gesellschaft hinein.
Sie sind der Vater des Donaugebets – der besonnenste und für mich gleichzeitig der eindrucksvollste Einsatz für die frei fließende Donau.
Sie sind einer der wirkmächtigsten, couragiertesten Anwälte der Schöpfung, die ich kenne.
Wenn ich Sie heute mit der Bayerischen Umweltmedaille auszeichne, dann tue ich dies mit der Verneigung vor einem großen und leidenschaftlichen Umweltschützer unserer Zeit.
Unser emeritierter Papst Benedikt XVI. hat in seiner Enzyklika „Caritas in veritate“geschrieben: „Das Tun ist blind ohne das Wissen, und das Wissen ist steril ohne die Liebe.“
Dieser Ausspruch trifft Ihr Wirken im Kern. Handeln, Denken – und das Ganze mit der allergrößten Leidenschaft: So lautet Ihr Anspruch, wenn es um den Dreiklang Heimat – Natur – Donau geht.
Bayern wäre ärmer ohne Sie. Ich danke Ihnen für Ihr Engagement. Und ich wünsche Ihnen von Herzen Gesundheit und Gottes Segen."