Dr. Georg Meister
Laudatio für Dr. Georg Meister
Das Schicksal unserer Wälder im Klimawandel beschäftigt uns intensiv. Es gilt, den Wald mit neuen Konzepten zukunftsfest zu machen. Als nächstes ehren wir einen Mann, der genau das schon früh als seine Lebensaufgabe erkannt hat: Forstdirektor i. R. Dr. Georg Meister. Lieber Herr Dr. Meister, „Pioniere brauchen Leidenschaft, aber auch Leidensfähigkeit.“ Alois Glück hat das über Sie gesagt, als Sie voriges Jahr den Deutschen Alpenpreis bekommen haben. In der Tat war Ihr langer Weg nicht nur eitel Sonnenschein, sondern auch von teils erheblichen Widerständen und Anfeindungen überschattet. Ihr Leitmotiv haben Sie bereits in Ihrer Diplomarbeit von 1952 gefunden: „Forstwissenschaft kann vom Urwald noch viel lernen.“ Konsequenter Weise sind Sie in Ihren 2 Jahrzehnten als Chef des Forstamts Bad Reichenhall von Anfang an für ganzheitlichen Naturschutz im Wald eingetreten. Damit wurden Sie Wegbereiter für den Prozessschutz im Nationalpark – für Laien: Natur darf sich hier unbeeinflusst entwickeln. Nicht von ungefähr hat Minister Eisenmann Sie 1973 zum Chefplaner des Nationalparks berufen. Sie sind damit einer seiner Gründerväter. „Ihrem“ Nationalpark halten Sie bis heute die Treue – Ihre Fotoausstellung „Zeitsprünge“ zum 40. Jubiläum war eine echte Liebeserklärung. Ihr „Meisterstück“ haben Sie mit der Schutzwaldsanierung u. a. an der Weißwand abgeliefert – sie ist international Vorbild. Früh war Ihnen klar: Der Bergwald hat nur eine Chance, wenn die Balance zwischen Wald und Wild stimmt. Diese klare Kante hat Ihnen nicht nur Freunde eingebracht. Für all das und noch vieles mehr wollen wir Sie heute mit der Staatsmedaille hochleben lassen. Sie haben sie sich wahrlich verdient!