Bayerischer Alpendialog
Die Staatsministerin für Europaangelegenheiten und regionale Beziehungen Dr. Beate Merk und der Staatsminister für Umwelt und Verbraucherschutz Dr. Marcel Huber haben am 21.5.2014 in Schloss Hohenaschau im Chiemgau gemeinsam die Veranstaltung „Bayerischer Alpendialog“ eröffnet. Die beiden Staatsminister informierten die Vertreter von staatlichen Einrichtungen, Kommunen, Institutionen und Interessenvereinigungen aus ganz Bayern über die wesentlichen Inhalte einer Europäischen Alpenstrategie (EUSALP) und warben dafür, sich mit ihren Anliegen aktiv einzubringen, um Bayern unter den Alpenregionen noch mehr Gewicht zu verleihen. Ministerin Merk stellte dabei auch das weitere Vorgehen bei der Erarbeitung der Europäischen Alpenstrategie im Zusammenwirken mit der Europäischen Kommission dar.
Die Europäische Strategie für den Alpenraum ist eine bayerische Initiative und eine große Chance für uns alle. Gemeinsam mit unseren Nachbarn und Partnern in der Alpenregion können wir mehr für den Alpenraum erreichen als im Alleingang. Das gilt für viele zentrale Zukunftsfelder wie Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Umweltschutz. Das Ziel ist ein produktiver und zukunftsstarker Wirtschaftsraum. Wir machen uns stark für Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit. So schaffen wir Wohlstand, Lebensqualität und Arbeitsplätze.“ Gemeinsam mit der Europäischen Kommission und den Nachbarn im Alpenraum werde derzeit ein Prioritätenkonzept erarbeitet. Der Vorschlag soll im Juli in den öffentlichen Konsultationsprozess gehen.
Bei der Alpenstrategie geht es aber um mehr als nur um europäische Fördergelder. Der Alpenraum steht für eine innovative und wirtschaftlich erfolgreiche Region und sei ein Kulturraum der gelebten Traditionen und Werte, der Zusammengehörigkeit und der gemeinsamen Identität. Dieses Herzstück Europas soll noch enger zusammenwachsen. Die Alpenstrategie ist der Schlüssel zur Zukunft für die Menschen in Berchtesgaden und Bregenz, in Chambéry und Trient.
Der Schutz der Umwelt muß dabei eine zentrale Rolle spielen. Die Alpen sind ein Juwel der Artenvielfalt im Freistaat: 80 Prozent aller bayerischen Arten leben in diesem einzigartigen Lebensraum. Gefährdete Tiere und Pflanzen wie Enzian, Edelweiß und Steinadler sind dort zuhause. Tiere und Pflanzen kennen keine nationalen Grenzen: Nur in einer gemeinsamen Kraftanstrengung aller Alpenstaaten können wir diesen Arten auch zukünftig einen Lebensraum bieten.
Die Alpen sind besonders vom Klimawandel betroffen: So sind die Temperaturen in den Alpen in den vergangenen 100 Jahren doppelt so stark gestiegen wie im weltweiten Durchschnitt. Die Arten müssen auf den Klimawandel reagieren können. Daher braucht es,eine grenzüberschreitende Biotopvernetzung, um Korridore für eine Wanderung der Tiere und Pflanzen zu sichern.