Bernhard: Sicherer Schutz gegen Wespenstiche möglich
Pressemitteilung Nr. 334/06
Datum: 16.08.2006
Vorbeugung kann Allergikern Leben retten
+++ Eine Immuntherapie kann Insektengift-Allergikern das Leben retten. Darauf wies heute Bayerns Gesundheitsstaatssekretär Otmar Bernhard zu Beginn der Wespensaison hin. Bernhard: Mit einer mehrjährigen Immunisierung gegen das Gift von Bienen und Wespen kann ein nahezu hundertprozentiger Schutz erreicht werden. Dies ist vor allem denjenigen zu empfehlen, die auf Insektenstiche mit lebensgefährlichen Symptomen reagieren. Im vergangenen Jahr starben 20 Deutsche nach einem Stich von Bienen oder Wespen an einer allergischen Reaktion. Bei der sogenannten Hyposensibilisierung werden anfänglich Minidosen des Insektengiftes injiziert und diese allmählich gesteigert. Die Behandlungsdauer beträgt in der Regel drei bis fünf Jahre, bis sich der Körper so gut an die Insektengiftallergene gewöhnt hat, dass keine gefährlichen Sofortreaktionen mehr zu befürchten sind. Bei Patienten mit besonderen Risikofaktoren wird gegebenenfalls auch eine längerandauernde Behandlung durchgeführt.+++Nach Aussagen des Staatssekretärs sind rund drei Prozent der erwachsenen Bevölkerung Insektengift-Allergiker. Nach dem Stich einer Biene oder Wespe können diese bereits innerhalb kürzester Zeit mit Hauterscheinungen wie Nesselsucht, Hautrötung und Hitzegefühl, Blutdruckabfall, Herzrasen und Schwächegefühl, sogar mit Atemnot bis hin zu Bewusstlosigkeit reagieren. Im schlimmsten Fall komme es zu einem tödlichen Allergieschock oder Atemversagen. Da nahezu jeder Insektengift-Allergiker geschützt werden kann, ist es bedauerlich, dass weniger als zehn Prozent diese Möglichkeit der Sensibilisierung nutzen, betonte Bernhard. Empfindlichen Menschen empfahl der Staatssekretär einfache Vorsichtsmaßnahmen. So sollten süße Speisen und Getränke nicht im Freien verzehrt und auf duftende Körperpflegemittel verzichtet werden; nicht barfuss gehen und Körper mit leichten Kleidungsstücken schützen. In Anwesenheit von Bienen und Wespen auf jeden Fall Ruhe bewahren und rasche, hektische Bewegungen vermeiden.