Scharf: Anleitung zum Durchleuchten von weltweiten Handelswegen
Umweltpakt-Pilotprojekt "Nachhaltige Lieferkette" erfolgreich abgeschlossen
Pressemitteilung Nr. 178/17
Der Umweltpakt Bayern ist ein wichtiger Bestandteil der Bayerischen Nachhaltigkeitspolitik und ein gemeinsames Bekenntnis von Staat und Wirtschaft zu einer nachhaltigen Entwicklung. Das Umweltpakt-Pilotprojekt "Nachhaltige Lieferkette" soll insbesondere kleine und mittlere Unternehmen dabei unterstützen, die Lieferketten ihrer Produkte und Rohstoffe in den Blick zu nehmen und auf ihre Nachhaltigkeit hin zu überprüfen. Acht bayerische Pilotbetriebe haben dafür seit Frühjahr dieses Jahres zusammen mit Experten praxisorientierte Arbeitsmaterialien entwickelt. Die Bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf betonte anlässlich der Vorstellung der Praxishilfe durch den Amtschef des Umweltministeriums, Dr. Christian Barth, heute in München: "Zu den Herausforderungen der Globalisierung gehört der weltweite Warenverkehr. Wir brauchen transparente und nachhaltige Lieferketten. Der Schlüssel dazu ist ein durchdachtes Management der Lieferketten. Es geht um einen ganzheitlichen und systematischen Blick auf alle Handelsschritte – von der Rohstoff-Gewinnung in Afrika und in Asien bis zum Direktlieferanten in der Region. Hier setzt unser Umweltpakt-Pilotprojekt 'Nachhaltige Lieferkette' an. Es soll Bayerns Unternehmer dabei unterstützen, Herkunft und Herstellungsbedingungen von Rohstoffen und Produkten über Bayern hinaus zu verfolgen." Ziel der Arbeitsmaterialien ist es, für die Unternehmen den gesamten Herstellungsweg eines Produkts verfolgbar zu machen. Das Umweltpakt-Projekt "Nachhaltige Lieferkette" berücksichtigt dabei nicht nur Umweltaspekte, sondern auch soziale und ökonomische Kriterien. Denn ökologisches Einkaufsverhalten hat in den vergangenen Jahren stark an Bedeutung gewonnen: Verbraucher wollen immer häufiger wissen, wie ihre Produkte erzeugt wurden.
Die Arbeitsmaterialien "Nachhaltige Lieferkette" umfassen Schritt-für-Schritt-Anleitungen, praxisnahe Anwendungsbeispiele und Arbeitsblätter sowie einen Muster-Verhaltenskodex, mit dem Unternehmen ihre Erwartungen zum Thema Nachhaltigkeit an die Lieferanten weitergeben können.
Das Landesamt für Umwelt (LfU) hat das Projekt im Rahmen des Umweltpakts mit dem Bayerischen Industrie- und Handelskammertag (BIHK) im Zeitraum von November 2016 bis Oktober 2017 durchgeführt und damit sein bestehendes Online-Tool "Nachhaltigkeitsmanagement für Kleine und Mittlere Unternehmen" erweitert. Es besteht jetzt aus den Praxishilfen "Vom Umwelt- zum Nachhaltigke"tsmanagement", "Anspruchsgruppenanalyse und -dialog" und "Nachhaltige Lieferkette“.
Folgende Unternehmen haben sich an dem Projekt „Nachhaltige Lieferkette“ beteiligt und wurden heute für ihr Engagement ausgezeichnet:
- Atotech Deutschland GmbH, Anlagenbauer, Feucht
- BayWa Obst GmbH und Co. KG, Lebensmittel- und Obsthandel, München
- EOS GmbH Electro Optical Systems, Unternehmen für additive Fertigung, Krailling
- HEINZ-GLAS GmbH & Co. KGaA, Glashersteller, Kleintettau
- Joh. Barth & Sohn GmbH & Co. KG, Hopfenhersteller, Nürnberg
- KESSEL AG, Entwässerungstechnikunternehmen, Lenting
- Maintal Konfitüren GmbH, Konfitürenhersteller, Haßfurt
- Rudolf-Erich Müller GmbH & Co. KG (REMOG), Metallbearbeitungsunternehmen, Münnerstadt.
Weitere Informationen unter www.umweltpakt.bayern.de/nachhaltigkeitsmanagement