78. Gesundheitsministerkonferenz in Erlangen
Pressemitteilung Nr. k/05
Datum: 01.07.2005
2. Teil
1. Appell zur Erhöhung der Organspendebereitschaft2. Finanzierung von Kinder-Hospizen
+++ Die 16 Länder-Gesundheitsminister schlossen heute die 78. Gesundheitsministerkonferenz (GMK) unter Vorsitz von Bayerns Gesundheitsminister Werner Schnappauf und Sozialministerin Christa Stewens in Erlangen ab. Als weitere zentrale Themen wurden die Förderung der Organspendebereitschaft und die Finanzierung von Kinderhospizen behandelt.+++
1. Gesundheitsminister wollen Bereitschaft zur Organspende erhöhen ? in Deutschland warten 12.000 schwer kranke Menschen auf lebensrettendes Organ
Die Gesundheitsminister setzen sich für eine erhöhte Bereitschaft zur Organspende ein. Vor dem Erwerb der Fahrerlaubnis sollen Führerscheinneulinge nach dem Willen der Minister künftig bei der Unterweisung in lebensrettende Sofortmaßnahmen und bei der Ausbildung in erster Hilfe auch über die Therapiemöglichkeiten durch gespendete Organe informiert werden. Eine entsprechende Bitte richteten die Minister an den Bundesverkehrsminister.
Jeder sollte sich über seine Bereitschaft, im Fall des Falles Organe zu spenden, Gedanken machen. In Deutschland warten tagtäglich etwa 12.000 schwer kranke Menschen auf ein lebensrettendes Organ, davon allein 9.500 nierenkranke Patienten. Die durchschnittliche Wartezeit auf ein Spenderorgan beträgt derzeit etwa sechs Jahre?, erklärte Stewens. Obwohl mit Inkrafttreten des Transplantationsgesetzes am 1. Dezember 1997 die bis dahin herrschende Rechtsunsicherheit in der Transplantationsmedizin ein Ende gefunden habe, hätten sich die Erwartungen an eine höhere Bereitstellung von Spenderorganen nicht erfüllt. Von 1997 bis 2003 hat sich die Zahl der postmortal gespendeten Organe in Deutschland kaum verändert. Obwohl sich in Umfragen etwa 65 Prozent der Bevölkerung zustimmend zur Organspende äußern, erklären nur etwa 17 Prozent der Bevölkerung zu Lebzeiten ihren Wunsch zur Organspende. Eine spürbar notwendige Erhöhung der Organspende ist nur möglich, wenn sich mehr Bürger zu Lebzeiten entschließen, ihren Wunsch zur Organspende zu dokumentieren. Die vorgeschlagene Aufnahme der Thematik Organspende in die Ausbildung in erster Hilfe für den Erwerb einer Fahrerlaubnis bietet die Möglichkeit, jährlich mehreren hunderttausend vor allem jugendlichen Bürgern das Anliegen der Organspende zu vermitteln?, betonte Stewens. Das entsprechende Wissen sollte den Fahrschülern beispielsweise durch Mitarbeiter von Transplantationszentren oder durch interessierte Angehörige medizinischer Berufe vermittelt werden. Stewens: Die Entscheidung sollte anschließend ? so oder so ? in einem Organspendeausweis dokumentiert werden. Denn fest steht: Organspende schenkt Leben ? vielleicht einmal Ihr eigenes!?
2. Gesundheitsminister fordern Krankenkassen auf, Kosten für Pflege in Kinderhospizen zu übernehmen - auch private Krankenversicherung soll sich an Finanzierung beteiligen
Die Gesundheitsminister setzen sich für eine ve