Glauber: Regionale Strukturen stärken
Ehrenauszeichnung "REGION.TRADITION.INNOVATION" für vier innovative Familienbetriebe
Pressemitteilung Nr. 119/23
Vier landwirtschaftliche Familienbetriebe werden in diesem Jahr mit der Ehrenauszeichnung "REGION.TRADITION.INNOVATION" des Bayerischen Umwelt- und Verbraucherschutzministeriums gewürdigt. Bayerns Umwelt- und Verbraucherschutzminister Thorsten Glauber betonte heute bei der Übergabe der Auszeichnung in München: "Der Ukraine-Krieg und die Corona-Pandemie haben gezeigt: Wir müssen wieder regionaler denken, auch bei der Lebensmittelproduktion. Regionale Nutztierhaltung in kleineren Betrieben, hofnahe Schlachtung in bekannter Umgebung der Tiere, Verarbeitung vor Ort und direkte Vermarktung stehen dabei im Fokus. Wir erreichen damit mehr Vertrauen beim Verbraucher und eine höhere Wertschöpfung vor Ort. Regionale Tierhaltung, Verarbeitung und Vermarktung von Fleisch und Milch bieten Arbeitsplätze, erhalten die ländliche Struktur und erhöhen die Lebensqualität vor Ort. Gleichzeitig wird das Tierwohl gestärkt. Ich danke den ausgezeichneten Betrieben für ihr großes Engagement."
Die Ehrenauszeichnung würdigt seit 2021 Betriebe, die beispielsweise Tiere aus besonders tiergerechten Haltungsformen nutzen, wie etwa ganzjährig im Freien gehaltene Schweine und Rinder. Auch die tierschonende Schlachtung im Herkunftsbetrieb oder die Herstellung herausragender regionaler Produkte kann ein entsprechendes Kriterium sein. Seit 2022 werden auch milchverarbeitende Betriebe ausgezeichnet.
Mit der Ehrenauszeichnung "REGION.TRADITION.INNOVATION" werden 2023 geehrt:
Für den Bereich "Fleisch":
- Land.Luft: Veronika Lindner, Patrick Ossiander, Rossbach (Niederbayern):
In der Landwirtschaft liegt der Fokus auf der tiergerechten Haltung. Die Rinder und Schweine leben ganzjährig draußen. Sie bekommen auf dem Hof angebaute Futtermittel. Die Tiere werden dann im eigens entwickelten mobilen Schlachthof geschlachtet.
- Landmetzgerei Rüdiger Strobel, Selbitz (Oberfranken):
In der Landmetzgerei werden vorrangig Freilandrinder und Strohschweine aus der Region geschlachtet und verwertet. Seit 2018 ist Rüdiger Strobel selbst in die regionale Nutztierhaltung eingestiegen: mit einer eigenen Herde Fränkisches Gelbvieh in Mutterkuhhaltung.
Für den Bereich "Milch":
- Huber GbR, Jakob und Lukas Huber, Waltenhofen (Schwaben):
Gemeinsam mit der Familie haben die beiden Brüder den landwirtschaftlichen Hof in einen biologisch-dynamischen Betrieb umstrukturiert – mit eigener Milchverarbeitung und Fleischvermarktung. Aus eigener Kuh- und Schafsmilch produzieren die Hubers Produkte ökologisch in ihrer Hofkäserei und vermarkten sie direkt im eigenen Hofladen oder auf regionalen Biomärkten.
- Biohof Lecker, Gabi und Ludwig Lecker, Ainring (Oberbayern):
In der Hofmolkerei Lecker werden Trinkmilch, Joghurt, Frischkäse und Brotaufstriche ökologisch produziert. Die Milch kommt von den eigenen Kühen auf dem Lirzerhof. Bei der Aktion "Teller statt Tonne" bietet der Biohof Lecker auch Produkte mit kürzerem MHD günstig an.
Geeignete Betriebe können von Dritten vorgeschlagen werden oder sich selbst bewerben. Die Jury ist mit Prof. Dr. Claudia Guldimann (Ludwig-Maximilians-Universität München, Lehrstuhl für Lebensmittelsicherheit und -analytik) und Prof. Dr. Manfred Geißendörfer (Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, Lehrstuhl für Agrarpolitik, Ländliche Entwicklung und Regionalmanagement) hochrangig besetzt. Unterstützt wird die Jury durch Vertreterinnen und Vertreter des Bayerischen Umwelt- und Verbraucherschutzministeriums aus den Bereichen Fleischhygiene, Milchhygiene und Tierschutz.
Weitere Informationen finden Sie unter: https://www.stmuv.bayern.de/ministerium/auszeichnungen/ehrenauszeichnung/index.htm