Glauber: Moorschutz ist Klima- und Naturschutz
3,1 Millionen Euro für Grundstückskauf im Königsauer Moos
Pressemitteilung Nr. 130/21
Mit einem zukunftsweisenden Natur- und Klimaschutzprojekt sollen die wertvollen Moorflächen im Königsauer Moos renaturiert und erhalten werden. Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber hat dem Landkreis Dingolfing-Landau als Träger des Projekts heute einen Förderbescheid über 3,1 Millionen Euro für den Kauf von Moorflächen überreicht. Glauber betonte dazu: "Das Königsauer Moos ist eine der ökologisch wertvollsten Landschaften in Bayern. Moore sind faszinierende Naturräume und einzigartige Ökosysteme. Intakte Moore sind CO2-Tresore und damit für den Klimaschutz unverzichtbar. Moorschutz hat in Bayern eine herausragende Bedeutung. Der Grundstückskauf im Königsauer Moos ist ein wichtiger Meilenstein für den Moorschutz in Bayern. Ich freue mich, dass der Landkreis Dingolfing-Landau mit Unterstützung der Regierung von Niederbayern die Initiative für den Erhalt dieses für ganz Bayern bedeutsamen Moores ergriffen hat. Wir unterstützen dieses großartige Projekt aus Überzeugung." In enger Zusammenarbeit ist es dem Landkreis Dingolfing-Landau und den Moor-Projektstellen bei der Regierung von Niederbayern gelungen, eine Fläche von insgesamt 30 Hektar Größe zu erwerben.
Ziele des Projekts sind die Wiedervernässung des Moores, um damit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, sowie die Schaffung und der Erhalt von blütenreichen Feuchtwiesen zusammen mit den Landwirten. Das Bayerische Umweltministerium fördert den Ankauf der Grundstücke in Höhe von 90 Prozent. Bisher umfasst der Bestand an landkreiseigenen Flächen in dem Gebiet 177 Hektar.
Das Königsauer Moos ist Teil des Niedermoorgürtels im Unteren Isartal, der mit rund 13.000 Hektar zu den größten Niedermoorkomplexen in Bayern zählt. Es handelt sich dabei um einen zentralen Bestandteil des Natura 2000-Gebiets "Wiesenbrütergebiete im Unteren Isartal". Insbesondere für den Großen Brachvogel ist das Königsauer Moos ein sehr bedeutendes Brutgebiet. Auch für zahlreiche andere seltene Tier- und Pflanzenarten, etwa den Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläuling oder die Mehlprimel, ist das Königsauer Moos ein wichtiger Lebensraum.
Bereits in den Jahren 1995/1996 konnte im Königsauer Moos ein Grundstock an öffentlichen Flächen aufgebaut werden, der mit zwei Bayern-Netz-Natur Projekten in den Jahren 2002 bis 2006 sowie 2008 bis 2014 weiter ausgedehnt wurde. Zusätzlich wurden zahlreiche weitere Naturschutzmaßnahmen wie beispielsweise das Anlegen von Seigen (Flachmulden), Uferabflachungen und die Extensivierung von Grünland durchgeführt.
Über 1.000 Hektar Moorfläche wurden in Bayern seit 2008 renaturiert und dadurch mehr als 115.000 Tonnen CO2-Äquivalente eingespart.