Scharf: Klimaschutz lebt von internationaler Partnerschaft
Kooperation mit Westkap gestartet
Pressemitteilung Nr. 135/17
Der Freistaat setzt sich für den Klimaschutz ein und startet dafür ein neues internationales Projekt mit der Provinz Westkap in Südafrika. Das betonte die Bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf im Vorfeld des morgigen Tages der Ozonschicht. "Beim Klimaschutz müssen wir alle schädlichen Klimagase im Auge haben. Klimaschutz darf nicht an Landesgrenzen halt machen. Klimaschutz ist ein internationales Gemeinschaftsprojekt. Wir bauen unsere internationale Vernetzung im Bereich schädlicher Klimagase konsequent weiter aus. Im Oktober starten wir dazu eine neue starke Partnerschaft mit Westkap. Damit fügen wir unserer gemeinsamen Anstrengung im Kampf gegen den fortschreitenden Klimawandel einen weiteren Pfeiler hinzu. Der Einsatz von klimaschädlichen Chemikalien muss Schritt für Schritt reduziert werden", so Scharf. Dies betrifft auch Fluorkohlenwasserstoffe (FKW), die als Kältemittel in Kälte- und Klimaanlagen verwendet werden. Bayern unterstützt daher den FKW-Ausstieg, auf den sich die Vereinten Nationen im Rahmen des Montrealer Protokolls geeinigt haben.
Der Umweltminister für Westkap, Anton Bredell, erklärte dazu: "Für das Umweltministerium der Regierung von Westkap ist es ein großes Privileg, dieses gemeinsame Projekt mit dem Bayerischen Umweltministerium zu beginnen. Im Rahmen des Projekts zu Kälte- und Klimaanlagen werden wir gemeinsam daran arbeiten, die Emission schädlicher Chemikalien wie die klimaschädlichen Fluorkohlenwasserstoffe zu reduzieren. Dies ist nicht nur im Sinne der Vereinbarung von Kigali in 2016, mit der durch die Änderung des Montrealer Protokolls der FKW-Ausstieg beschlossen wurde, sondern trägt auch dazu bei, das Pariser Klimaschutz-Abkommen zu erfüllen." Das Projekt hat eine Laufzeit bis September 2020 und ein Volumen von 360.000 Euro. Das neue Projekt knüpft an eine bereits bestehende Kooperation mit Israel und der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) an.
Der Start des Projekts fällt zusammen mit dem Tag der Ozonschicht am 16. September. Dieser Tag erinnert auch an das Montrealer Protokoll zum Schutz der Ozonschicht, das vor 30 Jahren unterzeichnet wurde und eine internationale Erfolgsgeschichte ist. Durch die Aufnahme klimaschädlicher F-Gase in dieses internationale Abkommen wurde das Montrealer Protokoll zu einem wirksamen Instrument für den Klimaschutz. Die Ozonschicht schädigenden FCKW (Fluorchlorkohlenwasserstoffe) sind in Deutschland bereits seit Anfang der neunziger Jahre verboten und inzwischen durch das Montrealer Protokoll auch international streng reguliert. Doch deren Ersatzstoffe, die sogenannten F-Gase oder Fluorkohlenwasserstoffe, tragen immer mehr zur Klimaerwärmung bei und gefährden die internationalen Anstrengungen für den Klimaschutz.
F-Gase werden vor allem als Kältemittel in Klimaanlagen und Kühlgeräten verwendet. Scharf: "F-Gase sind bis zu 23.000-Mal schädlicher für das Klima als CO2. Ihr Ausstoß hat seit 1990 weltweit ungebremst zugenommen. Wir müssen jetzt aktiv werden und sie so weit wie möglich ersetzen." Weltweit nehmen Klima- und Kälteanlagen 20 Prozent des elektrischen Energiebedarfs in Anspruch, mit steigender Tendenz. Die dementsprechend steigenden Emissionen von F-Gasen können vermieden werden: Alternative Kältemittel wie zum Beispiel Propan, Butan oder CO2 tragen erheblich weniger zum Klimawandel bei als herkömmliche F-Gase.
Auch jeder Einzelne ist aufgerufen Klimaschützer zu werden: Wer seinen persönlichen Beitrag noch bis zum 17. September in die interaktive Karte 'Werde Bayerns Klimameister' einträgt, hat die Chance attraktive Preise zu gewinnen. Mehr Informationen unter http://www.klimawandel-meistern.bayern.de/