Glauber: Endlagersuche muss beschleunigt werden
Pressemitteilung Nr. 140/24
Bayern fordert vom Bund eine grundlegende Neuausrichtung des laufenden Suchverfahrens für ein Endlager in Deutschland. Das betonte Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber heute in München: "Der Bund ist in der Pflicht, grundlegende Beschleunigungspotentiale zu erarbeiten, vorzulegen und diese gesetzlich umzusetzen. Hierbei sind auch die Länder frühzeitig einzubinden. Das bisherige Verfahren hat in erster Linie Kosten und Verunsicherung in vielen Regionen gebracht. Es kann nicht sein, dass sich die weitere Suche bis in die 2070er-Jahre hineinzieht. Das bedeutet nichts anderes, als dass ein funktionsfähiges Endlager erst im nächsten Jahrhundert zur Verfügung stehen würde. Während dieser ganzen Zeit werden oberirdische Zwischenlager gebraucht. Das ist nicht akzeptabel. Ungeeignete Regionen müssen jetzt schnellstmöglich aus dem weiteren Verfahren ausscheiden. Erforderlich ist eine zügige und schlanke Suche."
Mit dem aktuell veröffentlichten ersten Arbeitsstand der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) werden erste Gebiete als ungeeignet für ein Endlager eingestuft. Die Ungeeignetheit der bayerischen Tongebiete wurde fast vollständig nachgewiesen. Ebenso haben sich die bisher überprüften Kristallingebiete in Nordbayern als ungeeignet erwiesen. Nach Auffassung Bayerns gehen die aktuell ausgeschlossenen Gebiete aber nicht weit genug. Glauber: "Der neue Arbeitsstand ist eine gute Nachricht für viele Menschen in Bayern. Die übrigen Gebiete müssen jetzt rasch bearbeitet werden. Bei der Suche nach einem Endlager muss die Sicherheit an oberster Stelle stehen. Nur ein Einschluss der hochradioaktiven Abfälle in einer geologisch stabilen, dichten, massiven und viele Millionen Jahre alten Gesteinsformation wird die geeignete Sicherheit für eine weitere Million Jahre gewährleisten. Eine Garantie für dichte Behälter über einen Zeitraum von einer Million Jahre gibt es nicht. Risse und Klüfte, wie in Kristallinvorkommen, sind Gift für ein sicheres Endlager." Dies bestätigt auch das Expertengremium des Bundes, die ESK, in seinem aktuellen Positionspapier vom 25.10.2024.
Bayern steht der bundesweiten Endlagersuche für hochradioaktive Abfälle mit großer Verantwortung gegenüber. Der Freistaat begleitet die Suche konstruktiv und kritisch. Dabei steht der Freistaat eng an der Seite der Regionen.