Glauber: Hohes Schutzlevel und Kennzeichnungspflicht erforderlich
Zurückhaltung bei "Neuer Gentechnik"
Pressemitteilung Nr. 143/23
Das Bayerische Umwelt- und Verbraucherschutzministerium wird im anstehenden Diskussionsprozess zur geplanten europäischen Neuregelung der Gentechnik eine zurückhaltende Position vertreten. Das betonte Bayerns Umwelt- und Verbraucherschutzminister Thorsten Glauber heute in München: "Ich sehe die neuen Gentechnik-Regelungen der EU kritisch. Für mich ist entscheidend, dass ein hohes Schutzlevel beibehalten wird. Das Vorsorgeprinzip muss gewahrt bleiben. Wir brauchen Wahlfreiheit für Verbraucher, Landwirte und Industrie. Als Verbraucherschutzminister ist es mir besonders wichtig, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher auf den Produkten erkennen können, ob mit neuen Züchtungsmethoden gearbeitet wurde. Dazu ist eine Kennzeichnungspflicht entlang der gesamten Lebensmittelkette notwendig." Die EU-Kommission hatte am 5. Juli 2023 ihre Pläne zur "Neuen Gentechnik" vorgestellt und Lockerungen im Umgang in Aussicht gestellt.
Bayern ist seit 2014 Mitglied im Europäischen Netzwerk gentechnikfreier Regionen. Seit über 10 Jahren werden in Bayern keine gentechnisch veränderten Pflanzen mehr angebaut. "Wir stehen zum gentechnikanbaufreien Bayern. Der Schutz der Artenvielfalt und die Bewahrung der Schöpfung sind zentrale Zukunftsthemen. Der Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen ist mit den empfindlichen Naturräumen und der kleinteiligen Agrarstruktur in Bayern nicht vereinbar", so Glauber. Die Pläne der EU müssten jetzt fachlich im Detail geprüft werden.