Söder und Glauber: Deutschlands Spitze wird Weltspitze
25 Jahre Umweltforschungsstation Schneefernerhaus
Pressemitteilung Nr. 172/24
Deutschlands höchste Umweltforschungsstation, das Schneefernerhaus auf der Zugspitze (UFS), wird in den kommenden Jahren deutlich gestärkt. Das betonten Ministerpräsident Dr. Markus Söder und Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber im Rahmen der Feierlichkeiten zum 25-jährigen Jubiläum der UFS. Ministerpräsident Dr. Markus Söder: "Die Zugspitze und das Schneefernerhaus sind ein perfektes Match. Deutschlands höchste Umweltforschungsstation ist ein Global Player der Wissenschaft – und das beeindruckende Panorama vermittelt Bewusstsein und Demut für unsere Natur und Heimat. Das Schneefernerhaus ist sozusagen das Fieberthermometer der Alpen. Wir haben bereits 15 Millionen Euro investiert und werden viele weitere Jahre Klimaforschung auf internationalem Spitzenniveau ermöglichen. Das Naturparadies Alpen ist in Gefahr: Der Klimawandel nagt am Berg und lässt den Gletscher und den Permafrost schmelzen. Dadurch wird der Fels instabil. Der Klimawandel ist die größte Herausforderung der Menschheit. Das gehen wir kraftvoll an: Bayern investiert für den Klimaschutz und die Klimaanpassung jährlich eine Klima-Milliarde. Unser Klima wird sich dennoch verändern. Genauso wichtig ist deshalb die Klimaanpassung, der Schutz vor zunehmendem Extremwetter und ein Alpen- und Wassermanagement. Wissenschaft und Technologie ist unsere Chance, Prozesse in der Natur zu verstehen und etwas zu verändern. Wegschauen ist keine Lösung. Mit der hochalpinen Lage ist das Schneefernerhaus dazu ein Schlüsselstandort, der Forschern aus aller Welt ein gutes Umfeld bietet. Wir wollen, dass unsere wunderschöne Natur und Heimat erhalten bleiben. Alles Gute zum 25-jährigen Jubiläum und auf viele weitere erfolgreiche Jahre."
Umweltminister Thorsten Glauber: "Die Umweltforschungsstation Schneefernerhaus ist eine einzigartige Erfolgsgeschichte. Wir investieren in die Zukunft und bauen die UFS weiter kräftig aus. Zum Geburtstag schnüren wir ein Forschungs- und Investitionspaket. Wir passen die UFS an die Herausforderungen der Zukunft an. Eine Million Euro wird in neue Hightech-Geräte und in die Forschungsinfrastruktur fließen. Wir wollen damit beispielsweise den medizinischen Forschungsbereich stärken. Für rund zwei Millionen Euro errichten wir einen neuen Drohnen-Startplatz. Mit Deutschlands höchstem Drohnen-Startplatz verbessern wir die Möglichkeiten der Fernerkundung und von Satellitenmessungen. Um Bayerns Platz in der höchsten Liga der Forschung weiter zu festigen, soll ein hochmodernes Radioteleskop auf der Zugspitze gebaut werden. Das neue 'Wetterstein Millimeter Teleskop' könnte Teil eines weltweiten Netzwerks sein, um die Geheimnisse des Weltraums zu lüften. Damit schreiben wir ein neues Kapitel der Weltraumforschung. Wir wollen die Umweltforschungsstation auf Deutschlands Spitze zur Weltspitze machen". Das rund 4,5 Millionen Euro teure Teleskop wäre gleichzeitig Prototyp und deutscher Ableger des Next Generation Very Large Arrays (ngVLA), einem weltweiten Netz von Radioteleskopen.
Im Rahmen der Jubiläumsfeier wurde auch die neue moderne Einhausung der Terrassenanlage zwischen der Forschungsseilbahn und dem Schneefernerhaus offiziell eröffnet – eine von vielen Maßnahmen, um die Infrastruktur der UFS zu verbessern. Die Einhausung reduziert den Energieverbrauch durch den Einsatz einer energetisch optimierten Solarfassade, erhöht die Sicherheit und schützt vor Witterungseinflüssen. Insgesamt hat das Bayerische Umweltministerium seit 2005 rund 15 Millionen Euro in die Entwicklung der UFS investiert. "Ab dem kommenden Jahr soll ein Infrastrukturpaket umgesetzt werden. Damit sollen unter anderem die Räumlichkeiten für die Forscherinnen und Forscher weiter modernisiert werden. In einem nächsten Schritt soll die gesamte Beleuchtung der Station auf LED umgestellt werden. Damit bleibt die UFS auch in Zukunft attraktiv für die Spitzenforschung", betonte Glauber.
Die UFS wird unter der Federführung des Bayerischen Umweltministeriums von einem Konsortium aus elf führenden Forschungseinrichtungen und dem Freistaat Bayern getragen: Umweltbundesamt, Deutscher Wetterdienst, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt, Karlsruher Institut für Technologie, Helmholtz-Zentrum München, Max-Planck-Gesellschaft, Ludwig-Maximilians-Universität München, Technische Universität München, Universität Augsburg, Julius-Maximilians-Universität Würzburg und Bayerisches Landesamt für Umwelt. Diese enge Zusammenarbeit ermöglicht es, interdisziplinäre Forschungsfragen zu Klimawandel, Umweltmonitoring und Naturgefahren auf höchstem Niveau zu bearbeiten.
Weitere Informationen zur UFS sind im Internet verfügbar unter www.schneefernerhaus.de