Glauber: Mit neuen Ideen das Potenzial von Abwasser noch besser nutzen
Abwasser-Innovationspreis 2022 für interkommunales Projekt verliehen
Pressemitteilung Nr. 198/22
Für sein wegweisendes, interkommunales Projekt wurde heute das gemeinsame Kommunalunternehmen (gKU) "Abwasserdienstleistung Donau-Wald" mit dem Abwasser-Innnovationspreis 2022 des Bayerischen Umweltministeriums ausgezeichnet. Mit der Preisverleihung ist eine Zusage für eine finanzielle Förderung des Projekts in Höhe von bis zu 400.000 Euro verbunden. Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber betonte bei der Preisverleihung in München: "Bayerns Abwassernetz ist eine unserer wichtigsten Infrastrukturen. Mit High-Tech-Kläranlagen sparen wir Energie, schonen das Klima und schützen unsere Gewässer. Dieses Potenzial wollen wir noch besser nutzen. Dafür brauchen wir neue Ideen, innovative Verfahren und Ansätze. Deshalb fördern wir wegweisende Technologien und Projekte von Kommunen für Kommunen mit dem Abwasser-Innovationspreis. Der diesjährige Preisträger zeigt den Weg in die Zukunft. Das interkommunale Projekt ist innovativ, bündelt Know-how und Ressourcen und soll zur Nachahmung einladen. Gemeindeübergreifende Kooperationen können ein Königsweg sein."
Im Juli 2021 haben 17 Gemeinden aus den Landkreisen Straubing-Bogen und Deggendorf das gemeinsame Kommunalunternehmen (gKU) "Abwasserdienstleistung Donau-Wald" gegründet. Das gKU bietet den beteiligten Gemeinden Dienstleistungen im Bereich des Kanalbetriebs an und betreut ein Kanalnetz von rund 700 Kilometern Länge für etwa 48.000 Einwohner. Nach dem Baukastenprinzip stellt das gKU den Gemeinden die Leistungen Betrieb und Unterhalt der Kanalnetze, Unterlagen zum Wasserrecht, Bauleitplanung, Starkregen- und Hochwasserrisikomanagement zur Verfügung. Schwerpunkt der Unterstützung bilden die ressourcenschonende Kanal-Reinigung, Inspektion und Sanierung mit Hilfe eines speziellen Reinigungs- und TV-Befahrungs-Fahrzeuges.
Der Abwasser-Innovationspreis wird seit dem Jahr 2012 verliehen. Ausgezeichnet werden herausragende Verfahren beispielsweise der weitergehenden Abwasserreinigung, der Kanalsanierung oder der Energiegewinnung aus Abwasser. Die Ergebnisse der Projekte werden anderen bayerischen Kommunen als Entscheidungsgrundlage und Planungshilfe zur Verfügung gestellt. Die Fördersummen orientieren sich prozentual an den geschätzten Investitionskosten.
In Bayern sorgen über 115.000 Kilometer öffentliche Wasserleitungen für die Trinkwasserversorgung und über 105.000 Kilometer öffentliche Sammelkanäle für die Entsorgung von Abwässern. Rund 2.400 kommunale Kläranlagen in Bayern reinigen im Jahr mehr als 1,8 Milliarden Kubikmeter Abwasser, das entspricht etwa dem Volumen des Ammersees. Der Freistaat hat die Kommunen bei dieser Aufgabe in den letzten 70 Jahren mit Fördermitteln in Höhe von rund 9 Milliarden Euro unterstützt.
Weitere Informationen gibt es unter www.stmuv.bayern.de/themen/wasserwirtschaft/abwasser/innovationspreis/