Glauber: Klärwerk Augsburg baut vierte Reinigungsstufe
Bis zu 19,8 Millionen Euro Förderung vom Freistaat
Pressemitteilung Nr. 25/25
Der Freistaat fördert am Klärwerk Augsburg den Bau einer vierte Reinigungsstufe zur Elimination von Spurenstoffen mit bis zu 19,8 Millionen Euro. Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber hat heute in Augsburg den entsprechenden Förderbescheid übergeben. Glauber: "Saubere Gewässer haben in Bayern hohe Priorität. In den vergangenen Jahrzehnten konnte durch den konsequenten Ausbau der Kläranlagen die Wasserqualität in unseren Flüssen und Seen erheblich gesteigert werden. Um die Abwasserreinigung immer weiter zu verbessern, setzt Bayern auf die Erforschung und Einführung innovativer Techniken. Dafür arbeiten Freistaat und Kommunen Hand in Hand. Mit einem Förderprogramm unterstützen wir besonders relevante Kläranlagen. Ich danke der Stadt Augsburg für den Entschluss zum Bau einer vierten Reinigungsstufe. Mit ihr wird das Augsburger Klärwerk weiterhin zu Deutschlands modernsten Kläranlagen gehören. Wir brauchen solche Zukunftsgestalter. Sauberes Wasser ist jeden investierten Euro wert."
Von den rund 2.300 Kläranlagen in Bayern sollen, derzeit noch auf freiwilliger Basis etwa 90 strategisch ausgewählte Kläranlagen mit einer vierten Reinigungsstufe nachgerüstet werden. Dreizehn Kläranlagen, darunter das Augsburger Klärwerk, wurden als besonders relevant identifiziert. Die etwa 90 Anlagen wurden nach fachlichen Gesichtspunkten anhand ihrer Ausbaugröße, des Abwasseranteils im Gewässer und einer möglichen Relevanz für Trinkwassereinzugsgebiete ausgewählt. Nach Umsetzung der EU-Kommunalrichtlinie in deutsches Recht wird die vierte Reinigungsstufe für zahlreiche Kläranlagen verpflichtend werden.
Im Ergebnis können so mit nur 4 Prozent der Kläranlagen 40 Prozent des bayerischen Abwassers weitestgehend gereinigt werden. Einen Zuwendungsbescheid für den Bau einer vierten Reinigungsstufe haben bereits die Städte Lindau, Erlangen, Schweinfurt und Ansbach erhalten. Die im Jahr 2017 in Weißenburg in Betrieb genommene Pilotanlage läuft mittlerweile im Regelbetrieb. Die Nachrüstung der größeren Kläranlagen mit einer vierten Reinigungsstufe passt zur bayerischen Strategie "Wasserzukunft Bayern 2050".
Rund 1,8 Milliarden Kubikmeter Abwasser werden in Bayerns kommunalen Kläranlagen jährlich gereinigt – das ist jedes Jahr einmal der Ammersee. Drei Stufen mit mechanischen, biologischen und chemischen Verfahren sorgen für sauberes Wasser. Die vierte Reinigungsstufe nutzt fortschrittliche Behandlungstechnologien, die mit breiter Wirkung verbliebene Spurenstoffe weitestgehend entfernen.
Der Bund hat bislang keine verpflichtenden Vorgaben für den Bau vierter Reinigungsstufen erlassen. Die Nachrüstung von Kläranlagen durch die Betreiber ist daher bislang eine freiwillige Investition für eine gute Gewässerqualität.
Weitere Informationen zur vierten Reinigungsstufe und zum Sonderförderprogramm sind verfügbar unter:
www.stmuv.bayern.de/themen/wasserwirtschaft/abwasser/spurenstoffe.htm.