Glauber: Marktüberwachung für Onlinehandel aufstellen
"Qualitätsoffensive Spielzeug" abgeschlossen
Pressemitteilung Nr. 40/24
Der Freistaat richtet die Marktüberwachung konsequent auf die Herausforderungen des Onlinehandels aus. Das betonte Bayerns Umwelt- und Verbraucherschutzminister Thorsten Glauber heute in München: "Der Onlinehandel boomt. Immer mehr Menschen kaufen ihre Waren digital. Auf diesem Weg gelangen jedoch vermehrt unsichere Produkte zu den Verbrauchern. Darauf müssen sich die Marktüberwachungsbehörden einstellen. Mit neuen Werkzeugen machen wir die Behörden fit für die Märkte im Internet." Dabei setzt der Freistaat insbesondere auf digitale Anwendungen: So wurde bereits eine speziell entwickelte Softwarelösung erprobt, die nach festgelegten Kriterien Kundenbewertungen zu Spielzeug auf einem großen Online-Marktplatz durchsucht. Außerdem soll es Schwerpunktprogramme geben, mit denen im Internet einzelne Produktgruppen oder auch ganze Verkaufsplattformen besonders in den Blick genommen werden.
In den zurückliegenden zwei Jahren hat die bayerische Marktüberwachung im Rahmen eines solchen Programms, der "Qualitätsoffensive Spielzeug", gezielt die Sicherheit von Spielzeug in den Blick genommen. Glauber: "Spielzeug muss sicher sein. Mit verschiedenen Maßnahmen haben unsere Marktüberwacher diese sensible Produktgruppe durchleuchtet. Ziel war, gefährliche Produkte rechtzeitig vom Markt zu nehmen und die Überprüfungstechniken zu verbessern und auszuweiten. Sicherheit von Spielzeug im Onlinehandel, insbesondere von außerhalb der EU, bleibt eine Herausforderung. Deshalb werden wir den Spielzeugmarkt weiter konsequent überwachen und uns bei Bedarf für die weitere Anpassung rechtlicher Regelungen zum Schutz der Verbraucher einsetzen."
Die bayerische Marktüberwachung untersuchte im Rahmen des Programms vor allem Produkte, bei denen Mängel vermutet wurden. Der Fokus lag auf Magnetspielzeug, Spielzeug mit verschluckbaren Kleinteilen oder Spielzeug, das zusammengeklappt werden kann. Dabei gab es eine enge Zusammenarbeit mit dem Zoll, die dafür sorgte, dass unsicheres Spielzeug bereits an der Grenze aufgespürt wurde, bevor es in der EU in Verkehr gebracht werden konnte. Insgesamt wurden mit Schwerpunkt auf dem Onlinehandel rund 500 Spielzeuge überprüft und teilweise einer detaillierten Laborüberprüfung unterzogen. Dabei wurden bei rund 60 Prozent der Proben Sicherheitsmängel festgestellt. Die formale Prüfung zeigte weitere Mängel auf, etwa fehlende Warnhinweise und fehlerhafte Kennzeichnungen. Außerdem beteiligte sich die Marktüberwachung an verschiedenen länderübergreifenden Aktionen und Präventionsprojekten, wie etwa im Rahmen der internationalen Spielwarenmesse Nürnberg. Hier wurden im Jahr 2023 rund 170 Aussteller besucht und beraten sowie rund 600 Produkte bewertet.
Die Überprüfung der Produkte erfolgte im eigenen Labor, das kontinuierlich erweitert wurde. So wurde aktuell ein Prüfstand zur Untersuchung von Geschossspielzeug geschaffen sowie ein neuer Prüfstand zur Prüfung der Entflammbarkeit von Spielzeug. Rund 250.000 Euro wurden hier in den vergangenen Jahren investiert. Das Prüflabor wird vom Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) betreut.
Themen des Verbraucherschutzes werden in Bayern 2024 besonders großgeschrieben, denn der Freistaat hat für ein Jahr den Vorsitz der Verbraucherschutzministerkonferenz. Weitere Informationen für Verbraucher sind verfügbar unter www.stmuv.bayern.de sowie im Verbraucherportal Bayern unter www.vis.bayern.de