Glauber: Pilotprojekt zur Landschaftsplanung gestartet
7 Partnerkommunen testen Ideen für ganz Bayern
Pressemitteilung Nr. 45/22
Im Rahmen von neuen Partnerprojekten setzen sieben Kommunen in Bayern innovative Ideen zur Landschaftsplanung um. Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber betonte dazu anlässlich eines digitalen Fachsymposiums mit rund 200 Teilnehmern: "Ziel ist es, die Landschaft und die Naturgüter für den Menschen und die Artenvielfalt vor Ort zu optimieren. Jede Kommune steht mit ihrem Projekt als Muster für ganz Bayern. Was im Kleinen funktioniert, soll anschließend im Großen umgesetzt werden." Die Landschaftsplanung liegt vor allem in den Händen der Kommunen. Dabei sind Herausforderungen wie Klimaanpassung, Flächenmanagement, Gewässer- und Hochwasserschutz, Artenvielfalt sowie Ausbau der erneuerbaren Energien zu bewältigen. "Das Pilotprojekt soll Wege aufzeigen, wie eine nachhaltige räumliche Entwicklung von Städten und Gemeinden gelingen kann. Die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger sollen mit dem Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen vor Ort verknüpft werden. Intakte Naturräume sind wichtiger denn je und entscheidend für die Lebensqualität. Ich freue mich, dass die Partnerkommunen ihre Ideen und ihre Expertise einbringen", so Glauber.
Das Projekt zur Landschaftsplanung erarbeitet mit insgesamt sieben Partnerkommunen aus ganz Bayern Pläne zu verschiedenen Schwerpunkten, die anschließend in die Praxis umgesetzt werden sollen. Neben fachlicher Unterstützung erhalten die Kommunen auch individuelle Kommunikations- und Beteiligungskonzepte für ihren Landschaftsplan. Die Erfahrungen in den Partnerkommunen werden anschließend für eine bayernweite Anwendung aufbereitet
Die ausgewählten Partnerkommunen und ihre geförderten Bearbeitungsschwerpunkte sind:
- Mit der Stadt Abensberg (Niederbayern) soll der Frage nachgegangen werden, welche Potenzialräume für Flächen-Photovoltaik aus gesamtgemeindlicher Sicht identifiziert werden können.
- Für die Stadt Bamberg (Oberfranken) steht die multifunktionale Flächennutzung im Kontext urbaner und stadtnaher Klimaanpassung im Vordergrund.
- Die Gemeinde Höhenkirchen-Siegertsbrunn (Oberbayern) verfolgt Fragen und Konzepte des Flächenmanagements, des Boden- und Grundwasserschutzes.
- Für die Gemeinde Kirchheim (Unterfranken) geht es um den im Gemeindegebiet verbreiteten Natursteinabbau und dessen Einbindung in einen Biotopverbund sowie in die landwirtschaftliche Nutzung.
- Im Markt Oberelsbach (Unterfranken) und seinen umgebenden sensiblen Naturräumen sollen Ideen und Konzepte zur Besucherlenkung des regionalen Tourismus, der Erholungsnutzung sowie der Landschaftsvermittlung bearbeitet werden
- Die Stadt Penzberg (Oberbayern) möchte Fragen des Moorschutzes für Biodiversität und Klimaanpassung in Verbindung mit der Besucherlenkung lösen.
- In der Stadt Selbitz (Oberfranken) kam es wiederholt zu Sturzfluten infolge von Starkregen, so dass hier die Thematik des Wassereinzugsmanagements in der freien Landschaft und mögliche Anpassungen im besiedelten Bereich angegangen werden.
Die kommunale Landschaftsplanung ist als Vorsorgeinstrument und als Teil der gemeindlichen Bauleitplanung in den Naturschutzgesetzen Bayerns sowie des Bundes verankert. Mit der im Landschaftsplan enthaltenen Darstellung und Bewertung der natürlichen Ressourcen und ihrer Nutzbarkeit fließen wichtige Zukunftsfragen in die kommunalen Konzepte für die nächsten Jahrzehnte ein.
Das Projekt "Landschaftsplanung in Bayern – kommunal und innovativ" wird durch das Bayerische Landesamt für Umwelt und die Bayerische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege umgesetzt. Der Bayerische Städtetag, der Bayerische Gemeindetag und der Bund Deutscher Landschaftsarchitekten Bayern unterstützen das Projekt.
Weitere Informationen unter Projekt 'Landschaftsplanung in Bayern - kommunal und innovativ'