Glauber und Bernreiter: Kreislaufwirtschaft ist die Zukunft
Ideenwettbewerb für nachhaltiges Bauen startet
Pressemitteilung Nr. 5/24
Die Bayerische Staatsregierung startet einen Ideenwettbewerb für den nachhaltigen Einsatz von Bauteilen und Recyclingmaterialien im Bausektor. Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber betonte dazu heute in München: "Kreislaufwirtschaft ist die Zukunft. Rohstoffknappheit und Engpässe in den Lieferketten gehören zu den größten Herausforderungen unserer Zeit. Gerade im Bausektor gibt es enorme Chancen für mehr Ressourcen- und Klimaschutz." Bayerns Bauminister Christian Bernreiter ergänzte: "Diese Chance wollen wir durch einen verstärkten Einsatz von Recycling-Baustoffen nutzen. Recycling-Baustoffe sind das nachhaltige Fundament für die Bauwirtschaft von morgen. Mit dem Ideenwettbewerb wollen wir einen neuen Impuls zum Sparen von Ressourcen und Geld geben." Am Ideenwettbewerb können insbesondere Unternehmen aus der Baubranche, Forschungseinrichtungen, Planer und Architekten mit Firmensitz in Bayern teilnehmen. Prämiert werden Ideen für den nachhaltigen Einsatz von Bauteilen und Recyclingmaterialien im Bausektor – sowohl bei laufenden als auch bei abgeschlossenen Projekten. Die Prämierten erhalten jeweils 1.500 Euro Preisgeld, ein Schild und ein digitales Signet. Die Bewerbungsfrist beginnt ab sofort und läuft bis zum 17. März 2024.
In Bayern ist der Bedarf an Baustoffen aufgrund steigender Bevölkerungszahlen und der dadurch erforderlichen Schaffung von Wohnraum sehr hoch. Gleichzeitig fallen große Mengen an Bauabfällen an, die im Sinne einer nachhaltigen und klimaschonenden Kreislaufwirtschaft möglichst umfassend zu verwerten sind. Im Sinne einer nachhaltigen Bauwirtschaft gilt es, insbesondere das Bewusstsein für den Einsatz von Sekundärbaustoffen zu stärken, Stoffkreisläufe zu schließen und somit wertvolle Ressourcen zu schonen.
Die Verwertungsquote von Bauabfällen in Bayern ist mit knapp 90 Prozent bereits sehr hoch. Um das Potenzial von Recycling-Baustoffen in Bayern noch besser auszuschöpfen, hat das Bayerische Umweltministerium gemeinsam mit dem Bayerischen Bauministerium das Projekt "Mission RC20/25 – Bayern baut auf Umweltschutz!" auf den Weg gebracht: Bis zum Jahr 2025 ist es das Ziel des Freistaats, den Anteil des Bauschutts, der in Recyclinganlagen aufbereitet wird, in Bayern um rund 20 Prozent zu steigern. Der Freistaat geht dabei mit gutem Beispiel voran: Recycling-Baustoffe sollen bei Baumaßnahmen des Freistaats im technisch und wirtschaftlich möglichen Umfang bevorzugt eingesetzt werden. Dadurch werden wertvolle Primärressourcen geschont und gleichzeitig CO2 eingespart. Bauteile und Bauabfälle sollen verstärkt in den Kreislauf der Bauwirtschaft zurückgeführt und Produktzyklen geschlossen werden. Ein Pilotprojekt der "Mission RC20/25" ist beispielsweise das Cube One, ein Verfügungsgebäude der TU Nürnberg, bei dem Recycling-Beton zum Einsatz kommt. Ein weiteres Beispiel ist der Hochwasserschutz in Regensburg Sallern. Hier wird Abbruchmaterial aus der Prinz-Luitpold-Kaserne als Recyclingmaterial für die Deichschüttung eingebracht.
Recycling-Baustoffe unterliegen in Bayern einer umfangreichen Prüfungsroutine mit hohem Qualitätsniveau, weshalb Recycling-Baustoffe gleichwertig zu Primärbaustoffen eingesetzt werden können.
Weitere Informationen zum Wettbewerb sind u.a. auf der Homepage des Ressourceneffizienz-Zentrums Bayern verfügbar (www.rez.bayern.de/ideenwettbewerb). Für die Bewerbung ist die Eingabemaske auf der gleichen Seite auszufüllen.