Glauber: Mehr Beratung für mehr Artenvielfalt
Biodiversitätsberatung bayernweit erfolgreich
Pressemitteilung Nr. 60/22
Rund 50 Biodiversitätsberaterinnen und Biodiversitätsberater sind seit einem Jahr in ganz Bayern an den unteren Naturschutzbehörden für den Natur- und Lebensraumschutz tätig. Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber betonte anlässlich des zweiten Arbeitstreffens der Biodiversitätsberatung in Bad Staffelstein: "Das erste Jahr der Biodiversitätsberatung war ein Erfolgsjahr. Die Biodiversitätsberatung hat bereits rund 350 Maßnahmen im Natur- und Artenschutz initiiert und ein starkes Netzwerk aufgebaut. Gemeinsam mit Eigentümern, Landbewirtschaftern, Kommunen und Verbänden betreuen sie Bayerns Schutzgebiete und bringen den Biotopverbund weiter voran. Sie leisten wertvolle Arbeit in den bayerischen Landkreisen und sind wichtige Ansprechpartner vor Ort. Wir wollen den Naturschutz in Bayern in der Fläche noch weiter stärken. Die Biodiversitätsberatung ist für den bayerischen Naturschutz eine wichtige Säule. Unser Ziel sind Biodiversitätsberater an allen bayerischen Landratsämtern und kreisfreien Städten."
In allen Regionen Bayerns laufen inzwischen eine Vielzahl an Natur- und Artenschutzprojekten, die von der Biodiversitätsberatung betreut werden:
- In Oberbayern werden beispielsweise in Kooperation mit dem Wasserwirtschaftsamt Rosenheim Flachland-Mähwiesen in den Innauen großflächig entwickelt.
- In Mittelfranken läuft in den Landkreisen Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim und Erlangen-Höchstadt ein gemeinsames Projekt zur Erfassung und zum Schutz der Kiebitze.
- In Oberfranken fördern Landwirte über den Vertragsnaturschutz ganz gezielt seltene Ackerwildkräuter.
- In Unterfranken werden im Landkreis Aschaffenburg gemeinsam mit den Landwirten die Lebensräume von Ameisenbläulingen, einer seltenen Schmetterlingsart, gesichert und optimiert.
- Auch in Niederbayern steht im bezirksweiten Projekt "Wiesenschaftler" der Erhalt, die Entwicklung und Neuschaffung von artenreichen Wiesen als Lebensraum vieler Pflanzen und Insekten im Mittelpunkt.
- Der Biotopverbund wird in Schwaben durch mehrere Beweidungsprojekte gestärkt – u.a. durch die Beweidung und Wiedervernässung einer Niedermoorfläche im Landkreis Günzburg.
- Im Landkreis Tirschenreuth in der Oberpfalz werden in einem Natura2000-Gebiet gebietsfremde Pflanzen zurückgedrängt, um einheimische Pflanzen zu schützen und wichtige Kernflächen des Biotopverbundes zu erhalten.
Innerhalb kurzer Zeit haben die Biodiversitätsberaterinnen und -berater ein breites Netzwerk mit verschiedenen Akteuren und Kooperationspartnern vor Ort – wie den Landschaftspflegeverbänden, den Gebietsbetreuern, den Wildlebensraumberatern der Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten sowie den Landwirtinnen und Landwirten und weiteren Akteuren aufgebaut. Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung des "Volksbegehrens Plus" zum Artenschutz in Bayern. Insgesamt sind an 42 unteren Naturschutzbehörden Biodiversitätsberater tätig. Darüber hinaus wurde bereits an vier kreisfreien Städten eine Biodiversitätsberatung installiert. Unterstützt wird die Biodiversitätsberatung von acht Koordinatorinnen und Koordinatoren in den Regierungsbezirken und einer Landeskoordinatorin am Bayerischen Artenschutzzentrum im Landesamt für Umwelt in Augsburg. Der Fokus ihrer Arbeit liegt insbesondere auf den bayerischen Natura 2000-Gebieten, dem Schutz gefährdeter Tier- und Pflanzenarten sowie deren Lebensräume als auch im Biotopverbund.
Weitere Informationen unter: www.lfu.bayern.de/natur/bayaz/biodiversitaetsberatung/