Glauber: Ausbau des Biotopverbunds schreitet erfolgreich voran
Partnerschaft mit Bayernwerk Netz auf den Weg gebracht
Pressemitteilung Nr. 72/22
Das Bayerische Umweltministerium und die Bayernwerk Netz GmbH (Bayernwerk) haben heute eine Partnerschaft zum Ausbau des Biotopverbunds auf den Weg gebracht und eine Absichtserklärung unterzeichnet. Es ist die erste Zusammenarbeit zwischen dem Freistaat und einem Wirtschaftsunternehmen in diesem Bereich. Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber betonte dazu heute in Bamberg: "Der Ausbau des Biotopverbunds in Bayern ist eines unserer wichtigsten Ziele. Wir wollen Bayerns reichen Naturschatz bewahren und den Artenschwund stoppen. Zum Erhalt vielfältiger und artenreicher Lebensräume brauchen wir den Ausbau des Biotopverbunds. Gerade durch Vernetzung können wir Flächen langfristig als Lebensräume schützen und entwickeln. Dabei schreiten wir erfolgreich voran. Naturschutz braucht engagierte Partner. Bayernwerk wird unser erster Wirtschaftspartner beim Ausbau des Biotopverbunds. Das ist ein klares Bekenntnis zum gemeinsamen Handeln für eine vielfältige Natur."
"Die neue Energiewelt ist kein reines Technik-Projekt. Neben der Aufgabe, die wir als Netzbetreiber täglich mit einer sicheren Energieversorgung erfüllen, sehen wir uns als bayerisches Unternehmen in der gesellschaftlichen Verantwortung, natürliche Lebensräume zu schützen und ökologisch-nachhaltige Wege beim Betrieb unseres Stromnetzes zu gehen", erklärte Dr. Egon Westphal, Vorstandvorsitzender der Bayernwerk AG. Durch die Partnerschaft mit dem Umweltministerium und die Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Landesamt für Umwelt zum Ausbau des Biotopverbunds werde es gelingen, Technik und Natur noch stärker zu vereinen. In Zukunft könne das ökologische Trassenmanagement auch von bereits laufenden Tests innovativer Lösungen wie der satellitengestützten Leitungskontrolle profitieren. Einen weiteren großen Vorteil sieht der Bayernwerk-Vorstandsvorsitzende für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: "Das ökologische Trassenmanagement erhöht die Arbeitssicherheit. Im Notfall ist der Zugang im oftmals unwegsamen Gelände unter den Leitungen frei und schwere Maschinen kommen beim Kürzen von Büschen und Bäumen weniger häufig zum Einsatz."
Bayernwerk arbeitet bereits jetzt daran, Umspannwerke aufzuwerten und mit einem ökologischen Trassenmanagement wertvolle Lebensräume zu entwickeln. Die Nutzung oder Pflege der Flächen für den Biotopverbund soll so gestaltet werden, dass sie in einem guten ökologischen Zustand gehalten oder entsprechend entwickelt werden. Fachlich unterstützt wird Bayernwerk dabei von der Naturschutzverwaltung.
Um die Biodiversität zu fördern, wurde zusammen mit dem Volksbegehren Plus im Juli 2019 das zweite Gesetz zugunsten der Artenvielfalt und Naturschönheit vom Bayerischen Landtag beschlossen und damit die Bedeutung des Biotopverbunds gestärkt: Das Netz räumlich oder funktional verbundener Biotope soll bis zum Jahr 2023 mindestens 10 Prozent Offenland und bis zum Jahr 2027 mindestens 13 Prozent Offenland der Landesfläche umfassen. Ziel ist, dass der Biotopverbund bis zum Jahr 2030 auf mindestens 15 Prozent Offenland der Landesfläche anwächst. Der Biotopverbund soll Lebensräume mit großer biologischer Vielfalt erhalten, verbessern und zurückbringen. Im Biotopverbund entstehen artenreiche Landschaften mit einem System von Lebensräumen, das großflächige Schutzgebiete mit Trittsteinbiotopen und Rückzugsräumen kombiniert.
Die Naturschutzverwaltung arbeitet auf allen Ebenen in verschiedensten Projekten und mit vielen Partnern intensiv daran, den Biotopverbund auszubauen. Bayernweit sind 42 Stellen für Biodiversitätsberater an den unteren Naturschutzbehörden und acht Stellen für Koordinatoren zur Biodiversitätsberatung an den höheren Naturschutzbehörden besetzt worden. Die hoch qualifizierten Fachleute treiben zusammen mit dem Artenschutzzentrum am Landesamt für Umwelt den Aufbau des Biotopverbunds ganz wesentlich voran. Dies knüpft unmittelbar an die Aktivitäten an, die seit 1986 unter der Dachmarke "BayernNetzNatur" laufen. Freiwillig und durch Kooperation mit zahlreichen Akteuren wird hier lokal und regional der Biotopverbund verbessert. Viele dieser Projekte werden auch vom Bayerischen Naturschutzfonds gefördert. Die Mitwirkung am Aufbau und Erhalt eines landesweiten Biotopverbundsystems ist in den Förderrichtlinien als vorrangiges Ziel festgelegt.
Weitere Informationen unter NaturVielfalt Bayern