Glauber: Bayerns Naturheimat für alle erlebbar machen
27.000 Euro für Pilot-Projekt zum barrierefreien Naturgenuss / Streuobst-Sortengarten ist Vorzeigeprojekt für Artenvielfalt
Pressemitteilung Nr. 93/22
In einem bayernweit einzigartigen Pilotprojekt des Naturparks Fränkische Schweiz – Frankenjura werden barrierefreie Wege ausgewiesen, um allen Besucherinnen und Besuchern ein barrierefreies Naturerlebnis zu ermöglichen. Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber betonte heute bei der Vorstellung des Projekts "Naturgenuss trotz Handicap" im Rahmen eines Besuchs des Streuobst-Sortengartens im oberfränkischen Weigelshofen: "Unsere wunderschöne bayerische Naturheimat ist für alle da. In der Natur tanken wir Kraft und Energie. Die Natur ist Balsam für unsere Seele. Mit dem einzigartigen Pilotprojekt wollen wir die Angebote für barrierefreien Naturgenuss weiter ausbauen. Insgesamt 27.000 Euro stellen wir für das Pilot-Projekt zur Verfügung. Nicht nur für Rollstuhlfahrer sind barrierefreie Wege eine große Hilfe, auch Familien mit Kinderwagen und Senioren profitieren. Das Pilotprojekt soll wertvolle Erkenntnisse für ein barrierefreies Gesamtkonzept liefern. Wir wollen damit auch andere Regionen Bayerns motivieren, barrierefreie Angebote umzusetzen. Ich danke allen Beteiligten für ihren großen Einsatz."
Im Rahmen des Pilot-Projekts werden die im Naturparkgebiet bereits vorhandenen barrierefreien Outdoor-Angebote zusammengeführt und Wege auf ihre Barrierefreiheit in der Praxis erprobt. Die barrierefreien Wege werden anhand eines Bewertungssystems ausgewiesen, das den Nutzern Wegeverhältnisse und Schwierigkeiten anzeigt. Darüber hinaus sollen Empfehlungen für Wegausbesserungen erarbeitet und neue barrierefreie Angebote geschaffen werden. Beispielsweise fand im Naturpark im Rahmen der Rangertouren kürzlich ein erfolgreicher Aktionstag für Rollstuhlfahrer mit Exkursion durch den Felsengarten in Sanspareil statt.
Der Streuobst-Sortengarten in Weigelshofen wurde vom Landschaftspflegeverband Forchheim angelegt, um die Vielfalt alter Obstsorten und Streuobstbestände zu bewahren und die Artenvielfalt zu erhöhen. Darin befinden sich rund 140 Apfel- und Birnenbäume mit rund 125 verschiedenen Sorten, wie den seltenen Birnensorten ´Bamberger Kugelbirne´ und ´Grüne Sommermagdalene´. "Streuobstwiesen sind für mich ein Herzensthema. Oberfranken ist eines der größten Streuobstgebiete Deutschlands, ein wichtiger Genpool für alte Obstsorten und Lebensraum für viele gefährdete Tier- und Pflanzenarten. Der Streuobst-Sortengarten ist ein Vorzeigeprojekt für mehr Artenvielfalt in unserer Kulturlandschaft. Ich danke dem Landschaftspflegeverband Forchheim für die tolle Arbeit und das große Engagement, um unsere einmalige Kulturlandschaft zu erhalten", so Glauber. Der Streuobst-Sortengarten ist Teil des Projekts "Streuobstlandschaften im Landkreis Oberfranken". Das Umweltministerium fördert das Gesamtprojekt im Rahmen der Landschaftspflege- und Naturparkrichtlinien mit rund 518.000 Euro.