Glauber: Regenmengen füllen Grundwasser auf
Hochwasserlage im Blick
Pressemitteilung Nr. 95/23
Die Regenmengen der zurückliegenden Tage und Wochen haben bayernweit zu einer Erhöhung der Wasserstände im Grundwasser sowie der Abflüsse beim Oberflächenwasser geführt. Das betonte Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber heute zum Ende des hydrologischen Winterhalbjahrs in München: "Der Regen hilft der Landschaft und der Natur. Die aktuellen Niederschlagsmengen sorgen für eine Erholung im Grund- und Oberflächenwasser. Im Hinblick auf mögliche Hochwasser gilt: Wir behalten bayernweit die Situation genau im Blick. Die Behörden arbeiten vor Ort eng zusammen, um drohende Hochwasserlagen rechtzeitig zu erkennen. Die Folgen des Klimawandels fordern uns ungeachtet dessen weiter heraus. Das Thema Wasserversorgung hat in Bayern oberste Priorität. Unser Ziel ist Wassersicherheit in allen Landesteilen auch in Zukunft. Mit der umfassenden Gesamtstrategie 'Wasserzukunft Bayern 2050' arbeitet der Freistaat daran, die Wasserversorgung im gesamten Freistaat weiterhin dauerhaft auf höchstem Niveau sicherzustellen. Die öffentliche Wasserversorgung hat dabei immer Vorrang vor anderen Nutzungen." Aktuell werden in Bayern normale bis feuchte Verhältnisse festgestellt. Der Niederschlag des hydrologischen Winterhalbjahres summiert sich für Nordbayern auf 381 Millimeter pro Quadratmeter, das entspricht 104 Prozent vom Mittel der Jahre 1971 bis 2000 und für Südbayern auf 403 Millimeter, das entspricht 90 Prozent vom Mittel.
Bayernweit weisen aktuell 22 Prozent der oberflächennahen Grundwassermessstellen und Quellen niedrige oder sehr niedrige Grundwasserstände auf – gegenüber rund 65 Prozent im März. In den tieferen Grundwasser-Stockwerken zeigen 55 Prozent der Messstellen eine Niedrigwassersituation – gegenüber rund 70 Prozent im März. Insbesondere in Nordbayern konnte sich die Niedrigwassersituation im Grundwasser im ersten Quartal 2023 nach den ergiebigen Niederschlägen in März und April zum Teil erholen und in den schnell regenerierenden Grundwasservorkommen auch entspannen. Das gilt auch für den Bodenwasserhaushalt. Auch an den Fließgewässern zeigen weniger als 5 Prozent der Messstellen in Bayern für die Jahreszeit niedrige Abflussverhältnisse. Sehr niedrige Abflüsse treten bisher kaum auf.
An den Seen im Süden Bayerns sind die Wasserstände angestiegen, so dass aktuell keine Niedrigwassersituation besteht. Die vergangenen Niederschläge sowie die Schneeschmelze in den höheren Lagen sorgten überwiegend für einen Wiederanstieg in den Betriebsräumen der entsprechenden staatlichen Wasserspeicher. Diese sind derzeit mit Ausnahme des Brombachsees zu über 90 Prozent gefüllt und können genutzt werden, um im Fall von Niedrigwasser die Gewässer aufzuhöhen.
Nach der derzeitigen Trendvorhersage des Deutschen Wetterdienstes bis Ende Mai ist eine größere Niedrigwasserlage vorerst nicht zu erwarten. Das hydrologische Winterhalbjahr umfasst den Zeitraum vom 1. November 2022 bis zum 30. April 2023.
Weitere tagesaktuelle Informationen zur Hochwasserlage gibt es unter www.hnd.bayern.de.
Informationen zur Niedrigwassersituation in Bayern sind verfügbar unter www.nid.bayern.de.