NATURWISSENSCHAFTEN
Wissenschaftlich zu arbeiten ist hochinteressant. Deine Erkenntnisse möchtest du aber lieber in der Praxis anwenden, anstatt „graue Theorie“ zu deinem Arbeitsalltag zu machen? Bei uns bist du als Naturwissenschaftlerin oder Naturwissenschaftler genau richtig, wenn du die Umwelt, die Natur und das Leben der Menschen konkret verbessern willst. Denn unser Wasser ist heute darauf angewiesen, mit menschlicher Fachkompetenz geschützt, verbessert und kontrolliert zu werden. Dabei geht es nicht darum, einen „Urzustand“ wiederherzustellen, sondern darum, Zivilisation und Umwelt im gesunden Gleichgewicht zu halten.
QE 3 UND QE 4 – WAS IST DAS?
In der Beamtenlaufbahn unterscheiden wir zwischen unterschiedlichen Qualifikationsebenen (QE). QE 3 und QE 4 entsprechen dem früheren gehobenen und höheren Dienst. Üblicherweise erfordern Funktionen in der QE 3 mindestens einen Bachelor-Abschluss. Für die Ebene QE 4 benötigst du einen Master-Abschluss.
DEIN EINSTIEG ALS CHEMIKERIN, BIOLOGE, GEOLOGIN ODER HYDROLOGIN
An den Wasserwirtschaftsämtern kannst du sowohl in der QE 4 als auch in der QE 3 deine Karriere starten. Dein Einstieg in der QE 4 ist üblicherweise mit der Leitung des Fachbereichs A Monitoring, Hydrologie, Warndienste oder des Fachbereichs W Wasserversorgung, Grundwasser- und Bodenschutz verbunden. In der QE 3 betreust du üblicherweise ein Sachgebiet in den entsprechenden Fachbereichen.
Du steigst immer als Tarifangestellter ein. Eine eigene Beamtenausbildung für Naturwissenschaftlerinnen gibt es nicht. In der QE 4 kannst du dich aber üblicherweise verbeamten lassen. Dazu musst du bereits mehrere Jahre am Wasserwirtschaftsamt tätig sein.
CHEMIKER
Als Chemiker oder Chemikerin bist du an den Wasserwirtschaftsämtern im Fachbereich A Monitoring, Hydrologie und Warndienste tätig. Du leitest üblicherweise die Labore bzw. die Monitoringeinheiten an einem Wasserwirtschaftsamt. Beim qualitativen Monitoring der Gewässer (u. a. regelmäßige Probenahmen) und bei der Bewältigung von Unfällen mit wassergefährdenden Stoffen bist du federführend. Dabei hältst du den chemischen Sachverstand für das gesamte Wasserwirtschaftsamt vor. So bist du etwa die Ansprechperson, wenn es Industrieabwasser-Einleitungen zu bewerten gilt.
BIOLOGINNEN
Als Biologe oder Biologin bist du an einem Wasserwirtschaftsamt im Fachbereich A Monitoring, Hydrologie und Warndienste tätig. Beim qualitativen Monitoring der Gewässer (u. a. regelmäßige Probenahmen) und bei der Bewältigung von Unfällen mit wassergefährdenden Stoffen (Stichwort: Fischsterben!) bist du federführend. Dabei hältst du den biologischen Sachverstand für das gesamte Wasserwirtschaftsamt vor. So bist du etwa die Ansprechperson, wenn es Wärmeeinleitungen in Flüsse zu beurteilen gilt.
GEOLOGEN
Als Geologin oder Geologe bist du an „deinem“ Wasserwirtschaftsamt im Fachbereich Wasserversorgung/Grundwasserschutz/Bodenschutz tätig. Üblicherweise leitest du den Fachbereich und bist verantwortlich für den Schutz des Grundwassers (z. B. in Wasserschutzgebieten). Du begutachtest Vorhaben, die das Grundwasser beeinflussen (z. B. Trinkwasserbrunnen oder Geothermie). Dazu berätst du im interdisziplinären Team andere Abteilungen, wie z. B. die Planungsabteilung bei Baugrundgutachten. Zusätzlich kannst du auch als Bodenschutzingenieur tätig werden. Du berätst die anderen Einheiten zu allen Bodenschutzthemen. Auch bei Fragen zu Altlasten bist du die Expertin. So ermittelst du etwa, wo schädliche Bodenveränderungen vorliegen.
HYDROLOGINNEN
Hydrologen und Hydrologinnen leiten an den Wasserwirtschaftsämtern meist das Sachgebiet Hydrologie und Warndienste. Mit diesem Sachgebiet bist du entweder beim Fachbereich Monitoring und technische Gewässeraufsicht oder Wasserbau und Gewässerentwicklung angesiedelt. Du beschäftigst dich dort vor allem mit der quantitativen Hydrologie und insbesondere mit dem Betrieb der Pegelanlagen. Somit zählt auch der Hochwassernachrichtendienst zu deinen Aufgaben: Du bist für die Warnungen bei Hochwasser verantwortlich.