Klimabericht
Länderdaten vom Landesamt für Statistik
Die statistischen Ämter der Länder berichten im Rahmen der sogenannten „Umweltökonomischen Gesamtrechnungen der Länder“ über die Entwicklung der Treibhausgasemissionen auf Länderebene. In Bayern übernimmt dies das Landesamt für Statistik (LfStat). Die Berechnung der energie- und prozessbedingten CO2-Emissionen erfolgt in den Ländern selbst, während die Emissionen von Methan, Lachgas, fluorierten Gasen, sowie die CO2-Emissionen in der Landwirtschaft zentral vom statistischen Landesamt Baden-Württemberg berechnet werden. Das Vorgehen orientiert sich so weit wie möglich an der Erhebung des Umweltbundesamtes im Rahmen der THG-Berichterstattung unter der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen. Die vom LfStat ermittelten Emissionszahlen fließen in den Klimabericht ein.
Der erste Klimabericht 2022
2022 wurde die „Erstausgabe“ des Klimaberichts vorgelegt. Der Bericht ordnete die bayerische Klimapolitik in die größeren Zusammenhänge der nationalen, europäischen und weltweiten Klimapolitik ein und informierte transparent mit konkreten Maßnahmenbeispielen über wesentliche Teilbereiche der Bayerischen Klimastrategie. Er verdeutlichte die Vorreiter- und Schrittmacherrolle Bayerns beim Klimaschutz, indem er aufzeigte, dass die THG-Emissionen je Einwohner von 9,9 Tonnen im Jahr 1990 auf 7,3 Tonnen im Jahr 2019 gesunken waren. Bayern war damit bereits 2019 besser als der Bund mit 9,6 Tonnen pro Einwohner.
Der Klimabericht 2023
Der Klimabericht 2023 ist die Fortsetzung und Weiterentwicklung des Klimaberichts 2022. Er zeigt auf, dass die THG-Emissionen je Einwohner weiterhin gesunken sind, seit dem Jahr 1990 um insgesamt rund ein Drittel. Sie betrugen im Jahr 2022 6,6 Tonnen (1990: 9,9 Tonnen). Allein in den Jahren 2019 bis 2022 haben sich die THG-Emissionen je Einwohner in Bayern damit um rund 10 % reduziert. Differenziert nach Sektoren zeigt sich, dass vor allem die THG-Emissionen in den Sektoren Energiewirtschaft und Industrie in Bayern deutlich geringer ausfallen als in Gesamtdeutschland und in den Sektoren Gebäude, Verkehr und Landwirtschaft in der Größenordnung des bundesdeutschen Durchschnitts liegen. Bayern konnte damit seinen Vorsprung gegenüber dem Bund weiter ausbauen. Im Bundesdurchschnitt lagen die THG-Emissionen je Einwohner 2022 bei 8,9 Tonnen. Erstmals wurden für Bayern die THG-Emissionen und die Senkenwirkung im Bereich der Landnutzung, Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft (Sektor LULUCF) ausgewiesen.
Der Klimabericht 2023 informiert zudem über den Umsetzungsstand und erzielte Treibhausgasminderungen durch das Bayerische Klimaschutzprogramm, den Stand der Klimaanpassung und Ausgleichsmaßnahmen der Bayerischen Staatsregierung. Ein erstes Monitoring der Maßnahmen des Klimaschutzprogramms zeigt, dass durch 16 ausgewählte Maßnahmen des Klimaschutzprogramms im Jahr 2022 eine Treibhausgaseinsparung von rund 725.979 Tonnen und für das Jahr 2023 eine Minderung in Höhe von rund 730.751 Tonnen erzielt werden konnte. Überdies wurden 91 (63 %) Maßnahmen des Klimaschutzprogramms 2022 als planmäßig verlaufend, 49 (34 %) als noch im Bearbeitungszustand und allein 5 (3 %) als nicht planmäßig oder nicht bewertbar eingestuft.