Bayerisches Klimaschutzprogramm
Regelmäßige Fortschreibung der Maßnahmen
Bereits 2014 hat die Bayerische Staatsregierung das erste sogenannte Bayerische Klimaschutzprogramm 2050 mit einem Paket von elf Schwerpunktmaßnahmen beschlossen. Der fortschreitende Klimawandel und die entsprechend ehrgeizige und im neuen Bayerischen Klimaschutzgesetz verankerte Zielsetzung, bereits 2040 klimaneutral zu werden, hat eine deutliche Nachschärfung erforderlich gemacht. Unter Beteiligung aller Ressorts der Bayerischen Staatsregierung wurde deshalb 2022 ein neues Bayerisches Klimaschutzprogramm mit knapp 150 Einzelmaßnahmen aus den Bereichen Klimaschutz, Klimaanpassung und Klimaforschung in fünf zentralen Aktionsfeldern vorgelegt und seither regelmäßig fortgeschrieben. Dies entspricht der Überzeugung, dass wirksamer Klimaschutz nur gelingen kann, wenn er ständig an veränderte Rahmenbedingungen und neue Erkenntnisse angepasst wird. Dieser Dynamik des Klimawandels trägt insbesondere die neue Internetversion des Klimaschutzprogramms Rechnung, die eine aktuelle Fortschreibung der einzelnen Maßnahmen ermöglicht und somit immer up-to-date über die Anstrengungen informiert, die Bayern zur Umsetzung seiner gesetzlich fixierten Minderungsziele unternimmt. Die Internetversion baut auf einer umfassend aktualisierten Version des Programms auf, die der Ministerrat am 30.07.2024 gebilligt hat. Im Fokus stehen der Klimaschutz und die zu seinem Verständnis erforderliche Klimaforschung mit insgesamt 110 Maßnahmen. Maßnahmen, die allein der Anpassung an die Folgen des Klimawandels dienen, werden künftig ausschließlich in der Bayerischen Klimaanpassungsstrategie (BayKLAS) dargestellt.
Klimapolitische Leitlinien
Mit dem Bayerischen Klimaschutzprogramm wird der Klimaschutz auch weiterhin zu einem Kernpfeiler jedweden Verwaltungshandelns. Dies dokumentieren sechs zentrale klimapolitische Leitlinien, die im Eingangskapitel des Programms dargestellt werden. Sie spiegeln die Grundüberzeugung wider, dass Klimaschutz alternativlos und nicht verhandelbar ist. Sie sind somit rahmengebend für die nachfolgend dargestellten Einzelmaßnahmen, wie z. B.
- der Masterplan Geothermie, der dazu beitragen soll, bis ca. 2050 ein Viertel des bayerischen Wärmeverbrauchs im Gebäudesektor über Tiefengeothermie zu decken,
- der Masterplan Moore mit seinen Einzelmodulen Moorwildnisprogramm, Moorwaldprogramm und Moorbauernprogramm, der dem Klimaschutzpotenzial der Moore umfassend Rechnung trägt,
- der Ausbau von ÖPNV, Radwegen und Radverkehrsinfrastruktur,
- das Angebot eines Jobrad-Leasing-Modells für die Bediensteten des Freistaats Bayern,
- der weitere Ausbau der Bayerischen Klima-Allianz, in der sich die Allianzpartner zum Ziel der Klimaneutralität Bayerns bekennen,
- die Erarbeitung, Aufbereitung und digitale Bereitstellung themenbezogener Klimainformationen für die interessierte Öffentlichkeit, für Fachleute und die Verwaltung im Bayerischen Klimainformationssystem BayKIS und nicht zuletzt
- die Stärkung der Klimaforschung durch Ausbau der Forschungsplattform Umweltforschungsstation Schneefernerhaus auf der Zugspitze.