Klima-Report Bayern 2021
Der Klima-Report Bayern 2021 ist die zweite Auflage der umfassendsten Bestandsaufnahme zu den Folgen des Klimawandels im Freistaat nach 2015. Er projiziert, dass die mittlere Temperatur in Bayern bis 2100 um bis zu maximal 4,8 Grad Celsius gegenüber dem Zeitraum von 1971 bis 2000 ansteigen könnte, wenn keine Klimaschutzmaßnahmen ergriffen würden. Im selben Zeitraum könnten laut Klima-Report in Bayern bis zu 36 weitere Hitzetage hinzukommen. Hitzetage sind Tage mit einer Temperatur von mindestens 30 Grad Celsius.
Zum Vergleich: Zwischen 1971 und 2000 gab es etwa 4 Hitzetage pro Jahr. Und auch nachts wird die Temperatur häufi-ger über 20 Grad Celsius bleiben: bis zu maximal 18 sogenannte Tropennächte sind in Bayern möglich. Anders sieht es aus, wenn das Pariser Klimaabkommen weltweit erfolgreich umgesetzt wird: Die Temperatur in Bayern würde spätestens ab 2050 nicht mehr nennenswert steigen, sondern nur noch um im Mittel 1,1 Grad Celsius bis zum Ende dieses Jahrhunderts.
Der Klima-Report unterstreicht auch die Bedeutung des Themas sichere Wasserversorgung, zu dem Glauber bereits Ende vergangenen Jahres das Programm 'Wasserzukunft Bayern 2050' aufgelegt hat. Der Klima-Report zeigt, dass sich die Regenmenge in Zukunft insgesamt kaum verändert, es aber längere Trockenperioden geben wird. Das erklärt sich durch häufigere und intensivere Starkregenereignisse in allen Landesteilen. Bei zeitgleich höheren Lufttemperaturen steigt die Ver-dunstung und verstärkt damit die Trockenheit zusätzlich. Gleichzeitig führen Starkregenereignisse zu einer größeren Abschwemmung wertvoller Böden. Auf der Fläche eines Fußballfelds werden schon jetzt durchschnittlich 3,5 Tonnen wertvoller Oberboden pro Jahr weggeschwemmt. Bis zum Jahr 2050 könnte sich das Aus-maß der Bodenerosion noch verdoppeln oder sogar verdreifachen.
Bayerns Maßnahmenpaket
Die Zukunft muss klimaneutral werden. Der Klima-Report ist ein Fenster in die Zukunft. Er zeigt klar: Wir müssen handeln. Die Weichen sind bereits richtig gestellt.
Spätestens 2040 soll ein klimaneutrales Bayern Säule eines klimaneutralen Kontinents sein. Dieses ehrgeizige Ziel erfordert ebenso ehrgeizige Maßnahmen.
Das bayerische Klimaschutzprogramm will hierzu einen engagierten Beitrag leisten. Es wird regelmäßig evaluiert und weiterentwickelt, um auf die klimapolitischen Herausforderungen angemessen zu reagieren. In fünf zentralen Aktionsfeldern sind aktuell knapp 150 Einzelmaßnahmen enthalten, die die gesamte Spannbreite klimapolitischer Handlungsmöglichkeiten von der Stärkung erneuerbarer Energien über den natürlichen Klimaschutz – wie etwa der Schutz der Moore – bis hin zu Maßnahmen der Bewusstseinsbildung, der Klimaforschung und GreenIT abdecken.