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Fragen zum Thema Biodiversität
Was sind autochthone und gebietsheimische Pflanzen?
Arten unterscheiden sich teilweise regional sehr deutlich, was umfassende Anpassungen an ein lokales Klima und Konkurrenzbedingungen, was optimal mit dem Auftreten von Fraßinsekten oder Bestäubern koordiniert ist. Versetzt man Pflanzen z.B. aus Norddeutschland nach Bayern passen beispielsweise das zeitlichen Auftreten von Blütezeiten und Bestäubern nicht mehr zusammen. Im schlimmsten Fall wird eine Pflanze dann gar nicht bestäubt oder nur noch sehr unzureichend.
Breiten sich die unpassenden genetischen Grundlagen innerhalb eines Vorkommensgebiets aus, kann dies dazu führen, dass das Überleben der Art unsicher wird.
Um im Rahmen von Begrünungen oder Ausgleichsmaßnahmen derartige genetischen Florenverfälschungen zu verhindern wurde im §40 des BNatschG festgelegt, dass nur gebietsheimische Herkünfte wieder ausgebracht werden dürfen. Als gebietsheimisch wird eine Pflanze bezeichnet, wenn sie für die gärtnerische Vermehrung aus derselben Region entnommen wurde, in die sie nun ausgebracht wird.
Übertragungsverfahren (wie ausgebürstete Samen, Mahdgut usw.), das nur über kurze Strecken verbracht wird, ist optimal um gebietsheimische Herkünfte zu garantieren.
Deutlich kleinräumigere Herkunftsbezeichnungen verbergen sich hinter dem Begriff „autochthon“. Hiermit sind in der Regel Pflanzen gemeint, die direkt von dem betreffenden Wuchsort entstammen. So werden beispielsweise in Artenhilfsprogrammen seltenste Pflanzen vermehrt und in direkter Nähe zum Herkunftsort (zumeist innerhalb der gleichen Kommune) wieder angesiedelt.
Mehr:
www.lfu.bayern.de/natur/gehoelze_saatgut/index.htm
www.lfu.bayern.de/natur/regionaler_artentransfer/index.htm
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