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Fragen zum Thema Wasserwirtschaft
Was ist der Unterschied zwischen Heil-, Mineral- und Tafelwasser?
Damit sich ein Grundwasser "natürliches Mineralwasser" oder Heilwasser nennen darf, muss es in jedem Fall einem unterirdischen, vor Verunreinigungen geschützten Wasservorkommen entstammen. Es wird direkt am Quellort abgefüllt und hat einen natürlichen Gehalt an wertvollen Mineralstoffen und Spurenelementen. Heilwasser muss zusätzlich nach den strengen Vorschriften des deutschen Arzneimittelgesetzes zugelassen sein, d.h. im Einzelnen: Es muss einen Gesamtgehalt an gelösten Mineralstoffen von mindestens 1000 Milligramm pro Liter oder einzelne charakteristische Stoffe (z.B. Kohlenstoffdioxid, Fluorid oder Jodid) in bedeutsamen Konzentrationen enthalten. Es wird besonders streng überwacht. In der Praxis bedeutet das: laufende Kontrolle der Mineralstoffzusammensetzung und der mikrobiologischen Beschaffenheit durch unabhängige Institute. Die Gewinnungs- und Abfüllanlagen müssen die strengen arzneimittelrechtlichen Anforderungen erfüllen. Seine gesundheitliche Wirksamkeit muss durch wissenschaftliche Gutachten bewiesen sein.
Weniger streng als beim Heilwasser sind die Anforderungen an das natürliche Mineralwasser. Doch auch dieses braucht seine amtliche Anerkennung. Heute kann auch allgemein Grundwasser, dessen ursprüngliche Reinheit durch chemische Analysen nachgewiesen wurde, als "Natürliches Mineralwasser" anerkannt werden. Es unterscheidet sich chemisch dann nur durch die zugesetzte Kohlensäure von gutem Trinkwasser.
Wasser mit der Bezeichnung "Tafelwasser" wird aus gewöhnlichem Leitungswasser lediglich durch Beimischung von Sole (natürliche oder künstliche Salzlösung) und Kohlensäure hergestellt. Wegen seines höheren Gehaltes an Salzen und möglichen Veränderungen, die durch Abfüllung und Lagerung entstehen können, garantiert es jedoch nicht immer Vorteile gegenüber dem normalen Leitungs-wasser. Von Seiten der meisten Ernährungsexperten wird zudem betont, dass es keinen gesundheitlichen Grund gibt, von gewöhnlichem Trinkwasser auf Mineral- oder Tafelwasser umzusteigen. Tatsächlich ist die Trinkwasserverordnung in vielen Punkten sogar strenger als die Mineral- und Tafelwasserverordnung.
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