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Fragen zum Thema Biodiversität
Wie viele Arten sind in Bayern ausgestorben?
Die Rote Liste gefährdeter Tiere Bayerns (2003) nennt 915 Arten (6 % der bewerteten Arten) in der Gefährdungskategorie "Ausgestorben oder verschollen".
2/3 diese Arten stammen aus den artenreichen Insektenordnungen Käfer und Schmetterlinge.
Ein geraumer Teil dieser Arten ist lediglich als "verschollen" zu werten, d.h. sie wurden in den letzten Jahrzehnten – teilweise trotz Nachsuche - nicht mehr nachgewiesen, könnten aber durchaus noch Vorkommen aufweisen. Glücklicherweise fördern intensive Untersuchungen zuweilen als verschollen eingestufte Arten wieder zutage.
Beispiele für seit 1990 in Bayern (aber nicht weltweit) ausgestorbene Arten sind Rotkopfwürger (1991), Große Höckerschrecke (Arcyptera fusca; ca. 2002) oder die Tagfalter Kleiner Waldportier (Hipparchia alcyone; ca. 1993) und Regensburger Heufalter (Colias myrmidone; ca. 2000).
Unter den Wirbeltieren ist der Anteil der ausgestorbenen Fisch-Arten besonders hoch (7 Arten). Hierbei handelt es sich überwiegend um weitwandernde Arten (z.B. Maifisch Alosa alosa oder Meerneunauge Petromyzon marinus), denen durch Querbauten in den Gewässern die Lebensgrundlage genommen ist.
Die Rote Liste der Gefäßpflanzen (2003) führt 51 Arten als "ausgestorben" und 27 Arten als "verschollen" auf, das sind 3 % der einheimischen Flora.
Von den in Bayern vorkommenden Moosen sind 42 Arten (7 %) ausgestorben oder verschollen, von den heimischen Flechten sind es 249 Arten.
Die Roten Listen finden sich unter der Überschrift „Gefährdete Vielfalt – Rote Listen“ unter www.lfu.bayern.de/natur/
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