Beeinträchtigungen von Bodenfunktionen
Stoffein- und -austräge
Säurebildner und Schadstoffe gelangen über die Luft flächenhaft in Böden. Diese können in Abhängigkeit von ihren Eigenschaften Einträge nur in begrenztem Umfang abpuffern. Schädliche Bodenveränderungen können bei unsachgemäßem Umgang mit Schadstoffen auch durch die Nutzung entstehen. Hohe Stoffeinträge schädigen das Ökosystem Boden. Dadurch kann es zu Auswaschung von Nähr- und Schadstoffen und zu einer Beeinträchtigung des Grundwassers kommen.
Erosion
Erosion, d.h. der Abtrag von Boden durch Wasser und Wind ist insbesondere unter landwirtschaftlicher Nutzung von Bedeutung. Die Folge einer standortunangepassten landwirtschaftlichen Nutzung ist der Verlust von wertvollem Krumenmaterial und der Eintrag von Nähr- und Schadstoffen in Gewässer. Durch die Beachtung der Grundsätze der "Guten fachlichen Praxis" in der Landwirtschaft können Erosionserscheinungen reduziert werden.
Bodenverdichtung
Durch Befahren der landwirtschaftlichen Nutzflächen bei ungünstigen Witterungsbedingungen und durch hohe Radlasten, insbesondere bei der Ernte von Hackfrüchten, können Ober- und Unterböden verdichtet werden. Die Folge ist die Verminderung der Wasser- und Luftkapazität des Bodens, was zum einen das Wurzelwachstum verringern und zum anderen Erosionsvorgänge beschleunigen kann.
Versiegelung
Versiegelte Böden können ihre natürlichen Bodenfunktionen in der Regel nicht mehr wahrnehmen. Der derzeitige Flächenverbrauch, der mit einer Erhöhung der Rate versiegelter Böden einher geht, würde bei anhaltender Geschwindigkeit den Freiraum künftiger Generationen zur selbst bestimmten Gestaltung ihrer Lebensräume zunehmend einengen und die Chancen für gleichwertige Lebensbedingungen verringern.
Von den ca. 70.000 km² Bodenfläche in Bayern werden derzeit ca. 12,2 % als Siedlungs- und Verkehrsfläche ausgewiesen, wobei davon etwa 51 % versiegelt werden. Die tägliche Umwidmung von Freiflächen in diese Nutzungskategorie beträgt in Bayern 11,6 ha/Tag (Stand 2020).