Projektverbund „Umweltverträgliche Anwendungen der Nanotechnologie - UMWELTnanoTECH"
Das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz hat zusammen mit der Technischen Universität München 2013 einen Projektverbund eingerichtet, der dabei helfen soll, umweltverträgliche Anwendungen der Nanotechnologie verantwortungsvoll zu nutzen. Innovative und anwendungsorientierte Forschungsansätze wurden von Hochschulen und anderen Forschungseinrichtungen weiterentwickelt. Kriterien der Umweltverträglichkeit, insbesondere Aspekte der risikoorientierten Begleitforschung wurden in allen Projektphasen berücksichtigt. Es waren Forschungsgruppen aus Amberg, Bayreuth, Deggendorf, München, Nürnberg, Straubing und Würzburg beteiligt.
Insgesamt wurden zehn Einzelprojekte bearbeitet. Es handelte sich dabei vor allem um Projekte aus den Bereichen Ressourcen- und Klimaschutz sowie Energiesparen. Die Projekte tragen dazu bei, Ressourcen einzusparen und herkömmliche durch umweltschonende Verfahren zu ersetzen. Weil durch die kleinen Strukturen auf den großflächigen Einsatz ressourcenintensiver Materialen verzichtet werden kann, können bei Nanomaterialien beispielsweise weniger Rohstoffe eingesetzt werden.
Fortschritte wurden insbesondere bei der Entwicklung organischer Solarzellen erzielt, die mit umweltschonenden Lösungsmitteln hergestellt werden.
Es ist gelungen, mit Nanomaterialien die Entwicklung leistungsfähiger Energiespeicher voranzutreiben - ein wichtiger Beitrag, um Energie zu sparen. Andere Projekte untersuchten die direkte und verschleißfreie Umwandlung von Wärme in elektrische Energie und umgekehrt. Diese Verfahren können beispielsweise in Industrieanlagen zur umweltverträglichen Gewinnung elektrischer Energie aus Abwärme beitragen. Im Projektverbund ist es gelungen thermoelektrische Generatoren mit Nanomaterialien drucktechnologisch herzustellen. Bis Projektende wurden im Rahmen des Verbunds insgesamt 70 Beiträge, davon mehr als 30 wissenschaftliche Originalartikel veröffentlicht.
Folgende zehn Projekte wurden im Rahmen des Projektverbundes finanziert:
- Nanostrukturen für umweltfreundliche Hybrid-Photovoltaikzellen, LMU München
- Optimierung der Analytik nanostrukturierter Schichten, Hochschule Deggendorf
- Nanostrukturierte thermoelektrische Materialien, TU München
- Umweltverträgliche hocheffiziente organische Solarzellen, JMU Würzburg
- Ultraschnelle elektrische Speicher auf Basis von Nanodiamantkompositen, JMU Würzburg
- Nanostrukturierte Zellkomponenten für reversible Energiespeicher mit verbesserter Lebensdauer, Hochschule Amberg-Weiden
- Drucktechnologien zur Herstellung thermoelektrischer Generatoren, Technische Hochschule Georg-Simon-Ohm Nürnberg
- Hybridkondensatoren für smart grids und regenerative Energietechnologien, JMU Würzburg
- Bessere Effizienz und Stabilität organischer Halbleiterschichten, Universität Bayreuth
- Koordinierungs-/Forschungsvorhaben zum Projektverbund "Umweltverträgliche Anwendungen der Nanotechnologie", TU München
Die Ergebnisse der 10 Projekte des Verbunds wurden am 23.11.2016 auf einem Bavarian Pre-Opening anlässlich des internationalen Kongresses"Next Generation Solar Energy Meets Nanotechnology" in Erlangen vorgestellt.
Die Ergebnisse des Projektverbunds sind auf der Informationsplattform von Nanowissen Bayern dokumentiert.