Elektromagnetische Felder: Grenzwerte, Empfehlungen und Messungen
Unter elektromagnetischen Feldern versteht man landläufig die elektrischen, magnetischen und elektromagnetischen Felder, die eine nichtionisierende Wirkung haben. Häufig wird dafür auch der von den Medien geprägte Begriff "Elektrosmog" verwendet.
Grenzwerte für elektromagnetische Felder
Die Grenzwerte für elektromagnetische Felder sind durch bundeseinheitliche Gesetze geregelt.
Mit der Novelle der 26. Verordnung zum Bundes-Immissionsschutzgesetz (Verordnung über elektromagnetische Felder, 26. BImSchV) wurden im August 2013 die Grenzwerte entsprechend der EU-Richtlinie und den Empfehlungen nationaler und internationaler Expertenkommissionen auf den gesamten Frequenzbereich von 0 Hertz bis 300 Gigahertz (GHz) erweitert.
Die in der Verantwortung stehenden Expertenkommissionen kommen bisher übereinstimmend zu dem Ergebnis, dass unterhalb der Grenzwerte keine schädlichen Auswirkungen auf die Gesundheit nachgewiesen worden sind.
Sowohl die Anlagen für den Stromnetzausbau als auch Funkanlagen müssen die Anforderungen der 26. BImSchV erfüllen.
Exposition durch elektromagnetische Felder in Wohngebieten: Monitoring
Das Bayerische Landesamt für Umwelt ermittelt im Rahmen eines Monitoring-Programms die Exposition durch elektromagnetische Felder flächendeckend in bayerischen Wohngebieten. Bislang haben vier Messkampagnen stattgefunden: 2002/2003, 2006/2007, 2011/2012 und 2017/2018.
Ergebnisse weit unterhalb der Grenzwerte
Die Messkampagnen kamen zum Ergebnis, dass die Bewohnerinnen und Bewohner in den bayerischen Siedlungen im Mittel über alle Messorte nur sehr niedrigen Feldern ausgesetzt sind:
Die Messungen im Hochfrequenzbereich, bei denen alle Funkanwendungen erfasst wurden, ergaben weniger als 1 Prozent des Summengrenzwertes.
Im Niederfrequenzbereich lagen die elektrischen Felder der Anlagen der Stromversorgung auf so niedrigem Niveau, dass sie messtechnisch nicht erfasst werden konnten.
Im Vergleich dazu können in der Umgebung elektrisch betriebener Hausgeräte, zum Beispiel Elektrorasierer, Mixer und Bohrmaschinen, Felder in der Größenordnung der Grenzwerte oder sogar höher vorkommen.
Nähere Informationen liefern die Abschlussberichte "EMF-Monitoring in Bayern" des Bayerischen Landesamts für Umwelt (siehe Link unter "Weiterführende Informationen" am Seitenende).
Hilfe für Kommunen: Standorte finden
Ergänzend zum Mobilfunkpakt Bayern wurde schon Ende 2001 für die Kommunen ein Projekt zur Förderung der Erfassung von elektromagnetischen Feldern (FEE-Projekt) aufgelegt. Durch die Beteiligung am Pakt, die FEE-Messungen und mit Hilfe des Leitfadens mit praktischen Hinweisen für die Standortsuche können Kommunen selbst aktiv bei der Standortsuche und der Standortoptimierung mitwirken (siehe: 'Weiterführende Informationen' am Seitenende - Mobilfunkpakt Bayern).
Elektrosmog vermeiden: Tipps für den Alltag
Ein Leben mit Nullrisiko ist grundsätzlich nicht erreichbar, aber das vom Staat definierte Schutzniveau basiert auf gesicherten, laufend überprüften wissenschaftlichen Erkenntnissen. Darüber hinaus kann jeder Einzelne die persönliche Exposition weiter minimieren, denn im persönlichen Umfeld kann man elektromagnetischen Feldern ausgesetzt werden, die die Grenzwerte erreichen oder sogar überschreiten. Dies kann zum Beispiel bei schlechtem Empfang des eigenen Mobilfunkgeräts der Fall sein.
Tipps dazu finden sich zum Beispiel in den genannten Publikationen unter "Weiterführende Informationen - Publikationen" am Seitenende.
Aktuelle wissenschaftliche Forschungsergebnisse
Nähere Informationen zu aktuellen wissenschaftlichen Forschungsergebnissen in Form von Publikationen und Zusammenfassungen können auf den Portalen
- der RWTH-Aachen,
- der Strahlenschutzkommission
- und beim Bundesamt für Strahlenschutz
eingesehen werden (siehe 'Weiterführende Informationen' am Seitenende).
Video: Mobilfunk und Gesundheit - Bayern (04.10.22)
Kurzfilm des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie zum Thema "Mobilfunk und Gesundheit":
"Schadet Mobilfunk meiner Gesundheit? Wie wirkt Handystrahlung auf meinen Körper? Muss ich mir Sorgen wegen der nächsten Mobilfunkgenerationen machen?
Wir begeben uns auf Spurensuche und erklären, wie Mobilfunkwellen auf den Menschen wirken und warum wir unbesorgt telefonieren, chatten, surfen und streamen können."
Weiterführende Informationen
Links zum Thema elektromagnetische Felder
- Beitrag Stromnetz im Energieatlas Bayern
- Neuer Mobilfunkstandard 5G
- Messung und Bewertung elektromagnetischer Felder durch das Bayerische Landesamt für Umwelt
- Elektromagnetische Felder (EMF) - Monitoring in Bayern
- Bundesamt für Strahlenschutz
- Empfehlungen der Strahlenschutzkommission
- Mobilfunkpakt Bayern (FEE-2 Projekt)
- EMF-Portal der RWTH-Aachen
Publikationen
- Übersicht - Publikationen zum Thema Mobilfunk und elektromagnetische Felder
- Elektromagnetische Felder im Alltag
- Schirmung elektromagnetischer Wellen im persönlichen Umfeld
- Elektromagnetische Felder durch Mobilfunk - Unterrichtsthema Handy
- Internet über Funk - Wie sieht es mit der elektromagnetischen Strahlung aus?
- Mobilfunk - Ein Gesundheitsrisiko?
- Mobilfunkbasisstationen und menschliche Befindlichkeit