Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland 2009
Laudatio für Herrn Siegfried Klett
Sehr geehrter Herr Kett,
seit Jahrzehnten sind Sie der Erwachsenenbildung in Bayern auf das Engste verbunden. Von 1992 bis 2002 waren Sie der Leiter des Nürnberger Bildungszentrums, der zweitgrößten Volkshochschule in Bayern. Es war ein Jahrzehnt großer Veränderungen und neuer Herausforderungen für die Träger der Erwachsenenbildung.
Sie haben sich den Neuerungen engagiert gestellt, und so tragen viele innovative Konzepte Ihre Handschrift. Es war Ihnen ein besonderes Anliegen, die verschiedenen Träger und ihre Angebote regional und thematisch zu vernetzen. Damit sollte auch in Zeiten knapper Ressourcen für die Bildungswilligen ein optimales Angebot geschaffen werden. Zusätzlich haben Sie zwischen Schule und Erwachsenenbildung Brücken gebaut. Heute gehören auch Angebote des sozial-integrativen Lernens für Jugendliche bzw. Angebote für Jugendliche ohne Schulabschluss oder mit Migrationshintergrund zum selbstverständlichen Programm einer VHS.
Daneben waren Sie an herausragender Stelle ehrenamtlich tätig, etwa von 1994 bis 2000 als zweiter und anschließend bis 2004 als erster Vorsitzender des Bayerischen Volkshochschulverbandes und Mitglied im Vorstand des Deutschen Volkshochschulverbandes.
Einige Jahre waren Sie zudem Vorsitzender des Landesbeirats für Erwachsenenbildung und bis 2005 Vorsitzender des Beirats der Akademie für Politische Bildung in Tutzing. Dabei war dieser Weg für Sie als „Schulmann“, der bereits mit 33 Jahren die stellvertretende Leitung der Nürnberger Berufsschule I übernahm, nicht selbstverständlich. Bei Ihren administrativen Tätigkeiten im Schul- und Kulturreferat der Stadt sowie als Amtsleiter für das Kultuswesen wurde Ihnen jedoch bald bewusst, dass das Kapitel „Bildung“ nicht mit dem Schulabgang aufhören darf. Den Herausforderungen der Zukunft wird nur derjenige gerecht, der ein Leben lang bereit ist zu lernen.
Ihr Einsatz dafür endete nicht mit dem Ende Ihrer aktiven Berufszeit. Auch heute noch bringen Sie Ihren reichen Erfahrungsschatz für das Gemeinwesen ein, z.B. für die Frankenmetropole Nürnberg als Mitveranstalter des Projekts „Langwasser! – Begegnungen, Gespräche, Expeditionen“.
Sehr geehrter Herr Kett,
Ihre „Lebensleistung“ ist nicht nur aus dem gesellschaftlichen und kulturellen Leben Nürnbergs nicht mehr wegzudenken, sie findet auch weit darüber hinaus Geltung und Anerkennung. Es ist mir eine Freude, Ihnen als öffentliche Würdigung Ihres Engagements das Bundesverdienstkreuz am Bande überreichen zu können. Meine herzliche Gratulation zu dieser Ehrung.