Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am 31.07.2013
Laudatio für Frau Elisabeth Ramming
Frau Elisabeth Ramming ist seit mehr als drei Jahrzehnten hinweg in außergewöhnlich hohem Maß beispielgebend selbstlos in der Pflege und Betreuung Schwerbehinderter ehrenamtlich engagiert. Durch ihren unermüdlichen Einsatz hat Elisabeth Ramming sich in besonderer Weise um das Gemeinwohl verdient gemacht und zum Für- und Miteinander in unserer Gesellschaft beigetragen.
Ihr damals zweijähriger Sohn Andreas und ihr Vater wurden von einem Autofahrer angefahren und dabei so schwer verletzt, dass ihr Vater wenige Tage später verstarb und Andreas bleibende Schäden erlitt. Andreas war fortan körperlich und geistig schwerstbehindert. Er war rund um die Uhr bei allen Tätigkeiten auf umfassende Hilfe und Betreuung angewiesen. Die Pflege wurde mit Hingabe und Fürsorge von Frau Ramming alleine zuhause geleistet. Durch den Verbleib im vertrauten Kreise der Familie schenkte sie Andreas Geborgenheit und Sicherheit.
Im Alter von 18 Jahren musste sie Andreas schweren Herzens in das Wohn- und Pflegeheim der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Marienweiher geben, als sie die häusliche Pflege körperlich nicht mehr bewältigen konnte. Seitdem besucht sie ihren Sohn regelmäßig im Heim. Dabei hat sie auch Kontakte zu den Heimbewohnern und den Mitarbeitern aufgebaut. Ihr vorbildlicher Einsatz im Heim führte dazu, dass Sie 1996 zur Heimfürsprecherin gewählt wurde, ein Ehrenamt, dass Frau Ramming bis heute mit großem Engagement ausfüllt. Dabei ist ihr Handeln stets darauf ausgerichtet, die Lebensqualität von Menschen mit Einschränkungen zu verbessern.
Des Weiteren kümmerte sie sich um Ihre pflegebedürftige Mutter und gewährleistete in der Folgezeit auch Hilfe für ihren Schwiegervater, als er ebenfalls der Pflege bedurfte.
Daneben stellte sich Frau Ramming als Vorsitzende des Ortsvereins der Naturfreunde Thurnau in den Dienst der Allgemeinheit.
Auch in der Seniorenarbeit hat Sie sich seit 2005 im AWO-Seniorendorf Thurnau engagiert. In der kirchlichen Gemeindearbeit verwurzelt, hat Frau Ramming durch einen Hol- und Bringdienst den Heimbewohnern die Teilnahme an den Gottesdiensten und Ausflügen ermöglicht.
Seit 2011 versorgt sie den Haushalt der schwerkranken Tante Ihres Ehemannes. Zudem pflegt Sie nun Ihren ebenfalls kranken Ehegatten.
Neben der zeitaufwendigen Pflegetätigkeit engagiert Sie sich seit 2005 als stellvertretende Vorsitzende des AWO-Ortsverbandes Thurnau, dem Sie seit 1980 angehört. In besonderer Weise bringt sie sich hier bei den Landesversammlungen ein.
Für Ihr außerordentliches soziales Engagement, das durch vorbildliche Leistungsbereitschaft, Pflichtbewusstsein und Hilfsbereitschaft gekennzeichnet ist, gebührt Frau Elisabeth Ramming Dank und öffentliche Anerkennung.