Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am 31.07.2013
Laudatio für Herrn Thomas Böcking
Herr Thomas Böcking engagierte sich unermüdlich und umsichtig seit mehr als drei Jahrzehnten in besonders auszeichnungswürdiger Weise als ehrenamtlicher Sekretär des „deutschen Auswahlkomitees für die Vergabe von Rhodes-Stipendien“. Mit den jährlich zwei bis drei zu vergebenden deutschen Stipendien soll herausragenden deutschen Studenten ein Studium an der Universität Oxford ermöglicht werden.
Die deutschen Stipendien stellen heute insofern eine Besonderheit dar, als seit 1903 die jährlich mehr als 90 Rhodes-Stipendien ansonsten nur an Studenten in den USA und Ländern des Commonwealth gehen. Die Berücksichtigung Deutschlands nach dem zweiten Weltkrieg erfolgt aufgrund einer deutsch-britischen Sonderabsprache.
Die Stipendien der in Oxford ansässigen Rhodes-Stiftung gehen auf den Unternehmer und Politiker Cecil Rhodes zurück, der selbst Oxford-Absolvent war. Er wollte damit einen Beitrag zur friedlichen Verständigung unter den Völkern und zum Austausch künftiger Führungskräfte leisten.
Herr Böcking hat nach seinem Studium an den Universitäten in München und Freiburg an der Universität Oxford als Rhodes-Stipendiat das Studium der Politik und Volkswirtschaftslehre mit dem Bachelor of Arts abgeschlossen. Nach einem Zwischenspiel im Auswärtigen Amt als Attache und Legationssekretär und seiner zweiten Juristischen Staatsprüfung hat Thomas Böcking sich für den Bayerischen Justizdienst entschieden.
Als fleißiger und engagierter Richter und Staatsanwalt hat er sich bewährt. Zuletzt als Richter am Amtsgericht Coburg. Dabei hat er sich als ständiger Vertreter des Direktors dieses Gerichts große Verdienste um den weiteren Aufbau des zentralen Mahngerichts für Bayern erworben.
Es ist bemerkenswert, dass Herr Böcking neben seinem Richteramt keine Mühen scheute, um sich uneigennützig den hohen Herausforderungen für die Belange des deutsch-englischen Austauschprogramms zu stellen.
Herr Thomas Böcking hat die jungen deutschen Kandidaten für ein Stipendium nicht nur nach Ihren akademischen Leistungen beurteilt, sondern auch bzgl. Ihrer charakterlichen Merkmale und Ihres gesellschaftspolitischen Engagements bewertet. Damit hat er der Universität Oxford nicht nur exzellente Nachwuchswissenschaftler beschert, sondern junge Deutsche als „Botschafter unseres Landes“ empfohlen und somit der deutsch-britischen Freundschaft einen wirklich großen Dienst erwiesen.
Stets hatte er dabei die uneingeschränkte Unterstützung und Mitwirkung seiner Gemahlin Silvia.
Für dieses höchst anerkennenswerte und engagierte Wirken gebührt Herrn Thomas Böcking Dank.