Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am 16.12.2013
Laudatio für Frau Prof. Dr. Krau
Frau Prof. Dr. Krau hat sich um Lehre und Forschung im Städtebau sowie als Direktorin des Instituts für Stadtbau und Wohnungswesen (ISW) insbesondere um die Weiterbildung von in der Planungspraxis tätigen Architektinnen und Architekten bzw. Stadtplanerinnen und Stadtplanern verdient gemacht.
Nach ihrer langjährigen Berufspraxis an Hochschulen, in der kommunalen Verwaltung und als freiberufliche Architektin und Stadtplanerin wurde sie 1993 als erste Lehrstuhlinhaberin der Technischen Universität Münchenauf den Lehrstuhl für Stadtraum und Stadtentwicklung in der Architekturfakultät berufen. Von 1995 bis 2010 war sie zugleich Direktorin des Instituts für Stadtbau und Wohnungswesen (ISW) der Deutschen Akademie für Städtebau undLandesplanung in München.
Bei der Konzeption der Veranstaltungen des ISW lag ihr eine Kombination aus Wissensvermittlung, Reflexion und Zusammenbringen von Theorie und Praxis am Herzen. In ihren zahlreichen Forschungsprojekten und Publikationen beschäftigte sie sich wissenschaftlich u.a. mit Fragen der integrierten Stadtentwicklung, des solaren Städtebaus, der Industriekultur, der Dichte sowie der Mobilität in Stadtregionen.
Mit der Obersten Baubehörde im Bayerischen Staatsministeriumdes Innern als festen Partner des ISW kann dabei auf eine lange und beständige Zusammenarbeit zurückgeblickt werden.
So hat Sie in den letzten Jahren u.a. für die ObersteBaubehörde die fachliche Beratung und Umsetzung des Programms „Leben findet Innenstadt“ übernommen und wesentlich zum Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in die kommunale Planungspraxis beigetragen.
Als langjähriges Mitglied bzw. Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirats beim seinerzeitigen Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung hat sie sich auch bundesweit um die raumbezogene und städtebauliche Forschung sowie um eine wissenschaftlich fundierte und praxisorientierte Planungskultur große Verdienste erworben.
Sie leistete mit ihren Diskussionsbeiträgen, Vorträgen und Veröffentlichungen zahlreiche wertvolle Beiträge zur öffentlichen Diskussion über Stadtentwicklung und Städtebau in München und hat somit die Planungskulturder bayerischen Landeshauptstadt bereichert.
Sie hat stets die gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Veränderungen im Stadtgefüge als ein gemeinschaftliches Produkt der Stadtbürger betrachtet und diese zum Agieren eingeladen. Beispielhaft kann man hier ihre Zusammenarbeit mit der Bürgerinitiative Hans-Mielich-Platz und das Projekt Ackermannbogen nennen. Gerade die Großereignisse der letzten Jahre lassen dabei erkennen, dass solch ein bürgerschaftliches Engagement und die Aufbereitung öffentlich relevanter Themen in Diskussionen verstärkt gefragt sind.
Mit der Auszeichnung des Verdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland erfahren ihre Leistungen und ihr überaus großes Engagement eine gebührende Würdigung.