Aushändigung des Verdienstkreuzes am Bande Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an Herrn Klaus Riedel
Laudatio für Herrn Klaus Riedel
Lieber Herr Riedel, Sie setzen sich seit mehr als drei Jahrzehnten unermüdlich für das Jagdwesen und den Wildunfallschutz ein. Dabei haben Sie sich bleibende Verdienste erworben.
Seit mehr als 50 Jahren sind sie aktives Mitglied im Bayerischen Jagdverband (BJV). Von Anfang an haben Sie Verantwortung übernommen als Hegegemeinschaftsleiter in Wilhelmsthal und als stellvertretender BJV-Kreisvorsitzender im Landkreis Kronach. Darüber hinaus waren Sie Gründungsmitglied der BJV-Kreisgruppe Kronach, der Kreisgruppe, die als eine der ersten einen funktionierenden Nachsuchenring aufgebaut hat.
Die Jäger haben damals die Notwendigkeit erkannt, unter bestimmten Umständen zügig revierübergreifende Nachsuchen zu ermöglichen, auch um dem Gedanken des Tierschutzes und der weidmännischen Pflichten gerecht zu werden.
Über zwei Jahrzehnte haben Sie, Herr Riedl, Ihr großes Wissen eingebracht als aktives Mitglied im BJV-Fachausschuss Revier- und Wildschutz. Inzwischen haben Sie einen Großteil Ihrer Aufgaben an die nachfolgende Generation übergeben. Die Auswertung und Aufbereitung der alljährlichen Wildunfallstatistik im Landkreis Kronach liegen bis heute in Ihrer Hand.
Lieber Herr Riedel, Sie sind als Brückenbauer und Moderator weit bekannt und geschätzt. Sie haben eine große positive Außenwirkung und die lokale Jägerschaft zollt Ihnen höchste Anerkennung.
Ihre Wertschätzung gilt Mensch und Tier gleichermaßen. Bei der Organisation runder Tische achten Sie auf einen Austausch auf Augenhöhe und Ihre Arbeit ist stets lösungsorientiert zum Wohl des Dreiklangs „Mensch-Kreatur-Natur“. Sie sind mit Ihrem Engagement und Ihrer Persönlichkeit Aushängeschild und Werbeträger für die örtliche BJV-Kreisgruppe.
Bereits 1990 haben Sie, Herr Riedel, als passionierter Jäger das Projekt „Wild und Straße“ im Landkreis Kronach etabliert. Unter Ihrer Leitung entstand ein starkes Team aus Verantwortlichen und Engagierten. Sie haben sich seither unermüdlich und vorbildlich für den aktiven Wildschutz eingesetzt und viele Maßnahmen umgesetzt
Zur Wildunfallverhütung haben Sie Duftzäune und markierte Straßenpfosten errichtet, Wildwarner installiert und Wildäcker gepflanzt. Mit großem Erfolg. Die Zahl der Wildunfälle hat sich inzwischen mehr als halbiert.
Herr Riedel, Sie waren stets ein engagierter und konstruktiver Akteur beim Wildunfallschutz. Kritisch, wenn Maßnahmen im Praxistest versagten und bereit zur Weiterentwicklung, um das Optimum zu erreichen. Ich denke in diesem Zusammenhang an die Wildwarngeräte. Sie haben die Tauglichkeit und den Nutzen der Geräte genau überprüft und die Technik gemeinsam mit Ihrem Team kontinuierlich angepasst.
Auch die regelmäßige Erhebung der Wildunfallzahlen im Landkreis Kronach haben Sie übernommen, um Schwerpunkte zu erkennen und Verbesserungen anzustoßen. Inzwischen wurden an den lokalen wildunfallgefährdenden Straßen bereits entsprechende Maßnahmen umgesetzt.
Herr Riedl, Ihr Engagement ist an vielen Stellen sichtbar und spürbar. Von Ihren Erfahrungen gingen entscheidende Impulse aus. Deutschlandweit folgten viele lokale Pilotprojekte und sogar ein Spezialistenteam aus Schweden hat den Landkreis Kronach besucht, um von ihrem Wissen zu profitieren. Nach wie vor ist Ihr Projektteam aktiv und findet immer wieder neue Unterstützer. Ich finde: Besser geht nicht!
Lieber Herr Riedel, ich weiß: Sie tun das, wofür Sie heute ausgezeichnet werden, nicht um der Auszeichnung willen. Sie sind Überzeugungstäter! Gerade deswegen haben Sie die Ehrung mit dem Bundesverdienstkreuz in besonderer Weise verdient!
Der kreuzförmige Bundesverdienstorden mit den Insignien in schwarz, rot, gold ist die höchste Anerkennung, die die Bundesrepublik für Verdienste um das Gemeinwohl aussprechen kann.
Der Orden ist sichtbares Zeichen des Dankes und der Achtung – nicht nur des Staates, sondern aller Menschen in unserem Land.