Untersuchung und Optimierung energieeffizienter Antriebe

Zwei Drittel des Strombedarfs unserer Industrie brauchen Elektromotoren, die Pumpen, Ventilatoren, Klimaanlagen, Druckluftsysteme und Förderbänder antreiben. Die Modernisierung wird gerne vernachlässigt, weil sie nicht unmittelbar der Produktionssteigerung dienen, obwohl hier riesige Energieeinsparpotenziale bestehen. Würde überall moderne Technik eingesetzt, könnten Schätzungen zufolge jährlich 38 Milliarden Kilowattstunden Strom eingespart werden. Das sind immerhin mehr als 16 Prozent des Stromverbrauchs der deutschen Industrie.

Projektbeschreibung

Zu Beginn des Projektes wurde der Leitfaden in einer ersten Fassung entworfen und dann mit sechs bayerischen Unternehmen während einer einjährigen Betreuungsphase getestet. Im Fokus standen nicht nur elektrische Antriebe, sondern auch deren Umfeld wie Ventilator, Pumpe, Förderband oder Verdichter. Zunächst wurden mit Hilfe des Leitfadens alle relevanten elektrischen Antriebssysteme, deren Betriebszustände und Energieverbrauch erfasst. Diese Daten halfen, die Verbraucher mit den größten Einsparpotentialen zu identifizieren und vertieft zu untersuchen. Im nächsten Schritt wurden konkrete Maßnahmen zur Optimierung dieser Verbraucher erarbeitet und teilweise umgesetzt. Neben dem Einsatz von Frequenzumrichtern wurden auch Hocheffizienzmotoren eingesetzt und die Regelung oder Abschaltung der Anlage in produktionsfreien Zeiten optimiert. In der Praxisphase konnten die Betriebe Änderungswünsche und Verbesserungsvorschläge zum Leitfaden einbringen. Dadurch konnte der Leitfaden bei der anschließenden Überarbeitung optimal an die Bedürfnisse angepasst und um Beispiele aus den Betrieben erweitert werden.

Projektergebnis

Die Energie- und Emissionseinsparungen der Pilotbetriebe belaufen sich auf 2,3 Millionen Kilowattstunden Strom und 1.300 Tonnen Kohlendioxid; die Kostenersparnis beläuft sich auf rund 200.000 € pro Jahr. Bei Investitionskosten von ca. 435.000 Euro ergibt sich eine durchschnittliche Amortisationszeit von 2,2 Jahren. Bereits durch diese Maßnahmen lassen sich deutliche Energieeinsparungen realisieren.