IPP in der Medizintechnik
Ausgehend von der Erkenntnis, dass komplexe Hochtechnologieprodukte weit über die primäre Nutzungsphase hinaus Leistung erbringen können, ging SiemensMed mit der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU Erlangen-Nürnberg) und zwei mittelständischen Partnern eine Kooperation zur Wiederaufbereitung und Wiederverwendung medizinischer Diagnosesysteme ein. Das Projekt rückt das Thema Wiederverwendung und -verwertung in den Mittelpunkt der Betrachtung. Ziel des Vorhabens ist die Einrichtung eines Systems zur geordneten Rücknahme gebrauchter Anlagen aus dem Markt, deren Reparatur, Aufarbeitung und evtl. Funktionserweiterung, um sie in qualitativ einwandfreiem Zustand der erneuten Verwendung zuzuführen.
Bei SiemensMed entstand im Projektverlauf ein eigenständiges Geschäftsfeld "Refurbished Systems" mit ca. 25 Mitarbeitern. Es werden dabei vier Ansätze zur Nutzung der zurückgenommenen Geräte angewendet:
- Refurbished Systems, Rücknahme zur Wiederverwendung: etliche Computer- und Kernspintomografen, Röntgen- und Ultraschallsysteme haben seither den fünfstufigen "Proven Excellence" Prozess (Inspektion, Demontage, Refurbishment, Installation, Sachmängelhaftung/Service) durchlaufen und sind weltweit bei Kunden als Refurbished Systems installiert worden.
- Wiederverwendung von ganzen Komponenten und Bauteilen im Refurbishment Prozess
- Ersatzteilgewinnung: Gewinnung von Ersatzteilen aus Produktrücknahmen, die in den Reparaturersatzteilkreislauf der Serviceorganisation von Siemens Med einfließen
- Verwertung/Weiterverwendung: am endgültigen Produktlebensende werden die zur Entsorgung zurückgenommenen medizinischen Systeme bis zu 85% stofflich verwertet, zu 9% energetisch verwertet und zu 6% beseitigt.