Stoffflussmanagement (SFM) in kleinen und mittleren Unternehmen
Das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz unterstützt das Stoffflussmanagement (SFM) in kleinen und mittleren Unternehmen. Gemeinsam mit bayerischen Unternehmen wurden bereits im Jahr 2005 erste SFM-Methoden erarbeitet, die seither sukzessiv fortentwickelt werden. Der Schwerpunkt des Projektes „Stoff- und Energieflüsse in KMU“ liegt in der Weiterentwicklung bestehender Materialien. Insbesondere wurde ein EDV-Tool entwickelt, das Unternehmen einen leichten Zugang zur praktischen Einführung eines Stoffflussmanagements bietet.
Durchführung / Ergebnisse
Am Projekt waren neun Betriebe aus den Branchen
- Metall- und Kunststoffverarbeitung,
- Chemie,
- Baugewerbe und Baugrunduntersuchung,
- Elektrotechnik,
- Molkerei
- sowie Herstellung von Klebebändern
- und Herstellung von Druckerzeugnissen
beteiligt.
In den jeweiligen Unternehmen wurden Material- und Energieflüsse entlang ausgewählter Prozessketten analysiert. Input (Material, Energie) und Output (Materialausschuss, Abfall, Emissionen) der einzelnen Prozessschritte wurden quantifiziert. Auf dieser Grundlage konnten Prozesse erkannt werden, die hinsichtlich Materialmengen, Kosten, Ausschüssen und Emissionen besondere Einsparungspotentiale erwarten ließen. Bei der Untersuchung von Stoff- und Energieflüssen in den Unternehmen konnten – wie auch schon in Vorläuferprojekten – vielfältige Maßnahmen zur Material- und Energieeinsparung identifiziert und umgesetzt werden.
Hierzu einige Beispiele aus der Praxis:
- Terrasond GmbH & Co. KG hat ein jährliches Diesel-Einsparpotential von rund 50.000 Litern identifiziert. Dies entspricht einer jährlichen Emissionseinsparung von 135 Tonnen CO2.
- Rohde & Schwarz GmbH & Co. KG spart durch die Umstellung einer Produktreihe inkl. Materialsubstitution rund 75 Prozent Energie pro Jahr sowie rund 1.100 Tonnen CO2.
- EagleBurgmann Germany Industries GmbH & Co. KG konnte den prozessbedingten Kunststoffausschuss in der Gummibalgfertigung um 50 Prozent reduzieren. Durch Geräteneuanschaffungen ließen sich 20 Prozent Energie und Wasser einsparen.
- Gerlinger GmbH & Co. KG identifizierte in der Klebebandfertigung ein Jahreseinsparpotenzial von rund 75 Tonnen an Rohstoffen.
Relevanz für den Klimaschutz und allgemeine Relevanz
Die in den Unternehmen identifizierten konkreten Material- und Energieeinsparpotentiale machen deutlich: Betriebliches Stoffflussmanagement kann einen wichtigen Beitrag zur Schonung unserer natürlichen Ressourcen leisten. Erreichte Reduktionen von Treibhausgasemissionen zeigen zudem, dass die Steigerung von Material- und Energieeffizienz konkreter Klimaschutz ist.
Perspektiven
Das Stoffflussmanagement kann bei der Einführung eines Energiemanagements unterstützen, indem es an eine prozess- bzw. verbraucherbezogene Betrachtungsweise heranführt. SFM bietet zudem die Chance, das UMS im Unternehmen kontinuierlich weiter zu entwickeln.Material- und Energieströme machen nicht an Unternehmensgrenzen halt. Vor- und nachgelagerte Wertschöpfungsketten müssen sukzessiv in den Optimierungsprozess eingebunden werden. Basis dafür ist das Wissen um die Prozesse in den Einzelunternehmen, die Bereitschaft zur Zusammenarbeit und die Transparenz entlang der gesamten Wertschöpfungskette.
Weiterführende Informationen
- SFM-Tool (EXCEL, 3,3 MB)
- Anleitung SFM-Tool (PDF, 1,2 MB)
- Leitfaden „Stoffflussmanagement in kleinen und mittleren Unternehmen (PDF, 2,0 MB)
- Steckbrief (PDF, 2,0 MB)
Einzelprojektsteckbriefe
- EagleBurgmann Germany Industries GmbH & Co. KG (PDF, 603 KB)
- Gerlinger GmbH & Co. KG (PDF, 563 KB)
- Lindermayr GmbH & Co. KG(PDF, 533 KB)
- Rohde&Schwarz GmbH & Co. KG (PDF, 266 KB)
- Schleifmittelwerk Kahl Artur Glöckler GmbH (PDF, 380 KB)
- Schreiner Group GmbH & Co. KG (PDF, 444 KB)
- Terrasond GmbH & Co. KG (PDF, 591 KB)
- Wanzl Metallwaren GmbH (PDF, 377KB)
- Zott GmbH & Co. KG (PDF, 565 KB)