Nanotechnologie
Nanotechnologie ist eine Querschnittstechnologie, die in verschiedenen Branchen einsetzbar ist und die ein enormes Innovationspotential beinhaltet - nicht zuletzt auch in der Medizin und im Umweltschutz. Der Begriff Nanotechnologie umfasst verschiedene Verfahren zur gezielten Herstellung, Untersuchung und Anwendung von Strukturen, Systemen oder Materialien, die in mindestens einer Dimension typischer Weise unterhalb von 100 Nanometern liegen. Zum Vergleich, 100 Nanometer sind kleiner als ein zehntausendstel Millimeter (1 nm entspricht 0,000 000 001 m oder 0,000 001 mm). Ein Haar ist etwa fünf hundertstel Millimeter dick und damit fünfhundertmal größer. Wäre ein Nanopartikel, die auch Teil der Nanotechnologie sind, so groß wie ein Stecknadelkopf (5 mm) müsste das Haar im Verhältnis dazu 2,5 Meter dick sein.
Wie bei jeder neuen Technologie müssen auch hier etwaige Auswirkungen auf Mensch und Umwelt sorgfältig beobachtet werden. Durch die geringe Größe können Nanopartikel vor allem über die Lunge aber vielleicht auch über den Magen-Darm-Trakt oder die Haut vom Körper aufgenommen werden. In Ratten und Mäusen führten ultrafeine Titandioxidteilchen z. B. zu Entzündungsreaktionen in der Lunge. Über das Verhalten von Nanopartikel müssen weitere Informationen gesammelt werden, eine pauschale Betrachtung ist nicht möglich. Die Verwendung, z. B. in Sprays oder im Autolack, als auch die unterschiedlichen Formen, z.B. Kugelform oder lange Röhren lassen kaum Analogieschlüsse zu.
Im Sinne des Vorsorgeprinzips sind daher angemessene Schutzmaßnahmen am Arbeitsplatz besonders wichtig.
Der Umgang mit Nanopartikel ist derzeit nicht speziell geregelt. Ein umfangreiches bestehendes Regelwerk ist aber auch für Nanopartikel zum Schutz von Arbeitnehmern und Verbrauchern anzuwenden, z. B. Chemikalienrecht, Immissionsschutzrecht, Lebensmittelrecht, Arzneimittelrecht u. a.
Grundsätzlich trägt der Hersteller oder Importeur die Verantwortung, dass von den Partikeln keine Gefahr für Mensch und Umwelt ausgeht.