Verbraucherforschung in Bayern
Der Freistaat Bayern räumt der Verbraucherforschung – auch verbraucherbezogene Forschung genannt – einen hohen Stellenwert ein. Bayerische Verbraucherpolitik wird damit wissenschaftlich untermauert und begründet. Ein Charakteristikum der Verbraucherforschung ist es, einen umfassenden Blick auf zu untersuchende Fragestellungen zu werfen. Daher ist hier interdisziplinäres, fächerübergreifendes Arbeiten von großer Bedeutung.
Im Blick: Masterstudiengang Consumer Affairs (EURECA)
Gemeinsam mit der Gesellschaft zur Förderung der Verbraucherforschung verleiht das bayerische Verbraucherministerium seit 2012 einen eigenen Preis für den besten Masterabschluss im Studiengang Consumer Affairs. Den Preis erhielten bislang:
- Frau Martina Reitmeier,
- Frau Rebecca Preller,
- Frau Anabel de la Pena Garza
- und Frau Corinna Hammerstingl.
Consumer Science - Verbraucherwissenschaft - ist ein aufstrebendes Lehr- und Forschungsgebiet, das die Verbraucher in ihrer ökonomischen, sozialen und natürlichen Umwelt betrachtet. Seit 2004 bietet die TU München dazu einen eigenständigen akademischen Bildungsabschluss an. Inhalte des Studiums sind wirtschaftswissenschaftliche und methodische Grundlagen, denen Vertiefungen auf den Gebieten der
- Konsumpsychologie,
- Verbraucherverhalten,
- Verbraucherpolitik und -beratung
- sowie Verbraucherschutz
Seit dem Wintersemester 2009/2010 ist der Studiengang in das Europäische Masterprogramm EURECA-European Master’s Programme in Consumer Affairs eingebunden.
Das Studienprogramm wird in englischer Sprache unterrichtet und dauert 4 Semester. Studierende haben auch die Möglichkeit ein Austauschsemester an einer der drei Partner-Universitäten in Aarhus (DK), Wageningen (NL) und Warschau (PL) zu absolvieren.
Das Bayerische Verbraucherschutzministerium hat den Aufbau des Studiengangs durch innovative Forschungsförderung maßgeblich unterstützt.
Den Preis für den besten Masterabschluss im Studienjahr 2013/2014 erhielt Frau Anabel de la Pena Garza.
(Auf dem Bild v.l.n.r: Prof. Dr. Jutta Roosen, Frau Anabel de la Pena Garza, Staatsministerin Ulrike Scharf)
Detaillierte Informationen zum Studiengang stellt die Website der Technischen Universität München zur Verfügung (siehe "Weiterführende Informationen" am Seitenende).
Untersuchungsschwerpunkte 2015/16
Qualität und Mängel von digitalen Inhalten
Musik, Filme und Bücher werden zunehmend in digitaler Form angeboten. Auch nutzen Verbraucher immer mehr digitale Dienste, die beispielsweise in Form von Appsden Alltag erleichtern. Aber nicht immer laufen der Download und das Streaming störungsfrei. Welche Störungen auftreten, welche Ursachen sie haben und wie die Störungen vom Verbraucher empfunden werden, wird aktuell im Auftrag des Bayerischen Staatministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (StMUV) von der Projektgruppe Wirtschaftsinformatik der Fraunhofer Gesellschaft untersucht. Das Forschungsvorhaben, dessen Ergebnisse im Sommer 2016 vorliegen werden, soll Aufschluss darüber geben, wie der künftige rechtliche Rahmen für ein "digitales Vertragsrecht" ausgestaltet sein muss.
Kurzstudie: Türkische Migrant/inn/en in der neuen Verbraucheröffentlichkeit – ein Pilot-Projekt zum Produkt- und Informationsangebot im Telekommunikations- und Finanzbereich
Untersucht wurde das Angebot an zielgruppenspezifischen Produkten und Dienstleistungen für Verbraucherinnen und Verbraucher mit türkischem Migrationshintergrund in der neuen Verbraucheröffentlichkeit Internet. Der Fokus wurde auf Telekommunikationstarife und Finanzprodukte gelegt.
Der Abschlussbericht der Hochschule Weihenstephan-Trisdorf der steht unter "Weiterführende Informationen" am Seitenende zur Einsicht bzw. zum Download zur Verfügung.
Der Bayerische Verbrauchermonitor: Der Verbraucher hat das Wort
Im Auftrag des Bayerischen Verbraucherministeriums ermittelt die Gesellschaft für Konsum-, Markt- und Absatzforschung (GfK) e.V. in Nürnberg die Anliegen, Wünsche und Erwartungen der bayerischen Verbraucherinnen und Verbraucher an den Verbraucherschutz insgesamt sowie zu Fokusthemen im Besonderen. Kernstück der Befragungen ist ein Verbrauchervertrauensindex, der mit Beginn dieser verbraucherorientierten Forschung im Jahr 2007 kontinuierlich beobachtet wird.
Beim Verbrauchermonitor 2015 kooperierte das Bayerische Verbraucherschutzministerium mit Baden-Württemberg und Berlin. Im Fokus standen Fragen zum "Verbraucherschutz im Internet" und zur "Produktkennzeichnung".
Detaillierte Informationen zum Verbrauchermonitor finden Sie im Bayerischen Verbraucherportal bzw. auf der Internetseite des Verbrauchermonitors (siehe "Weiterführende Informationen" am Seitenende).
Abgeschlossene Projekte bzw. Studien
- Jugendliche und Online-Werbung im Social Web
Die Studie ist eine Grundlage für eine zeitgemäße Verbraucherbildung, die an der Perspektive von Jugendlichen, aber auch an den dabei erkennbaren Problemlagen ansetzt. Informationen zur Studie, Erklärvideos, Handreichungen für den Unterrricht samt Materialen stehen auf den Internetseiten der "Verbraucherbildung Bayern" zur Verfügung (siehe "Weiterführende Informationen" am Seitenende). - Effektive Verbraucherinformation - Handlungsempfehlungen für eine optimierte Ver-braucherinformationspolitik - exemplarisch im Energiebereich
Das Projekt beschäftigte sich mit der Anpassung staatlicher Verbraucherinformation an die neuen Herausforderungen im Hinblick auf die fortschreitende Digitalisierung. Es fanden zum einen Stakeholder-Dialogveranstaltungen zur Ermittlung des Informationsbedarfs aller beteiligten Interessensgruppe statt. Zum anderen wurde ein Verbraucherexperiment durchgeführt, um zu erforschen, wie Verbraucherinformation gestaltet sein muss, um vom Verbraucher leicht aufgenommen und verarbeitet werden zu können und zu Veränderungen in Einstellung und Verhalten zu führen.
Die Ergebnisse des Projekts sind unter "Weiterführende Informationen" am Seitenende einseh- und downloadbar. - Angewandte Bildungsforschung: Evaluierung des Pilotprojekts "Lebenslanges Lernen - Neue Wege in der Verbraucherbildung" durch das Institut für Evaluation und Praxisforschung der Evangelischen Hochschule Nürnberg
- Grenzüberschreitender Verbraucherschutz in der Region Bayern-Tschechien
Im Rahmen eines gemeinsamen Projekts staatlicher und wissenschaftlicher Institutionen sowie deutscher und tschechischer Verbraucherschutzorganisationen und der European Consulting Company (ECC) Prag entstand eine Broschüre mit praktischen Einkaufshilfen. Detaillierte Informationen sowie der Link zur Broschüre sind unter "Weiterführende Informationen" am Seitenende zu finden. - Web 2.0 - Interaktive Informationsprozesse in der kooperativen Verbraucherpolitik: Beispiel Lebensmitteleinzelhandel
Projekt "Der Lebensmitteleinzelhandel in der Informationsgesellschaft - Chancen für eine kooperative Verbraucherpolitik?" Die Projektergebnisse wurden beim Cuvillier Verlag anhand einer PDF-Datei publiziert (siehe "Weiterführende Informationen" am Seitenende). - Verbraucherpolitik als Innovations- und Erfolgsfaktor für Wirtschaft und Gesellschaft in Bayern
Das Verbundforschungsprojekt "Konsumentenintegration in Nachhaltigkeits‐Innovationen – ein Beitrag zur unternehmerischen Verbraucherbildung?" wurde in Bayern durchgeführt.
Die Ergebnisse der Studie werden unter "Weiterführende Informationen" am Seitenende zur Verfügung gestellt. - Nachhaltiger Konsum und Verbraucherpolitik im 21. Jahrhundert
Aufgrund des Klimawandels stehen viele Industriegesellschaften vor der Frage: "Was ist nachhaltiger Konsum und wie können die Weichen für die Zukunft gestellt werden? Die Ergebnisse der Studie " Konsumenten-integration in Nachhaltigkeits-Innovationen – ein Beitrag zur unternehmerischen Verbraucherbildung?" wurden im Metropolis-Verlag als Buch veröffentlicht. (Link zum Buch - siehe "Weiterführende Informationen" am Seitenende). - Bürgergutachten Verbraucherschutz
Von September 2001 bis Mai 2002 haben 450 bayerische Bürgerinnen und Bürger ein Bürgergutachten zum Verbraucherschutz in Bayern erarbeitet. Ihr Auftraggeber war das Bayerische Verbraucherschutzministerium. Die Organisation lag bei der Forschungsstelle Bürgerbeteiligung und Planungsverfahren der Bergischen Universität, Gesamthochschule Wuppertal.
Diese Arbeit der Bürgerinnen und Bürger hat die Entwicklung der bayerischen Verbraucherpolitik in den letzten Jahren wesentlich beeinflusst und geprägt.
Die Zusammenfassung des Projekts des ehemaligen Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit, Ernährung und Verbraucherschutz steht unter "Weiterführende Informationen" zur Verfügung.
Weiterführende Informationen
Links
- Der Bayerische Verbrauchermonitor: Der Verbraucher hat das Wort
- Masterstudiengang Consumer Affairs an der Technischen Universität München
(englischsprachiger Internetauftritt)
Download
Abgeschlossene Projekte bzw. Studien
- Verbraucherbildung Bayern - Jugendliche und Online-Werbung im Social Web
- Abschlussbericht zum Projekt - Handlungsempfehlungen für eine optimierte Verbraucherinformationspolitik – exemplarisch im Energiebereich
- Broschüre: Einkaufen in Tschechien - Was muss ich als Verbraucher wissen?
- Der Lebensmitteleinzelhandel in der Informationsgesellschaft - Chancen für eine kooperative Verbraucherpolitik?
- Konsumentenintegration in Nachhaltigkeits‐Innovationen – ein Beitrag zur unternehmerischen Verbraucherbildung?
- Bürgergutachten Verbraucherschutz