Laudatio zur Verleihung der Bayerischen Staatsmedaille für Verdienste um die Umwelt 2009
Josef Braun, Freising
Herr Braun stellte bereits Ende der 80er Jahre die Bewirtschaftung seines Anwesens, des Dürnecker-Hofs, auf Ökolandbau um. Die Nutzung alternativer Energiequellen und Treibstoffe ist dabei selbstverständlich. Seit Anfang der 90er Jahre beschäftigt sich Herr Braun verstärkt mit dem Thema Boden. Bei der Bewirtschaftung seiner Äcker orientiert er sich an seinen Beobachtungen der Lebensbedürfnisse von Pflanzen und Bodentieren. Durch den Verzicht auf mechanische Bodenlockerung und Mischsysteme beim Pflanzenanbau statt Monokultur ist es ihm gelungen, die Bodenfruchtbarkeit und damit den Ertrag auch ohne Verwendung chemischer Dünger und Pflanzenschutzmittel zu steigern. Ergebnis seiner Anbaumethode ist eine Kombination von intensiver Bodendurchwurzelung mit einem verstärkten Vorkommen von Bodentieren wie z.B. Regenwürmern. Letztere wiederum sind Gradmesser für exzellente Bodenqualität, da Regenwürmer den Boden auflockern und über ihren Stoffwechsel in wertvollen Humus verwandeln. Da der Humusboden der Atmosphäre pro Jahr und Hektar 500 bis 700 Kilogramm CO2 entzieht, leistet Herr Braun mit seiner Art des ökologischen Landbaus Pionierarbeit auf dem Gebiet des Klimaschutzes und gibt ein Beispiel, was die Landwirtschaft zum Klimaschutz beitragen kann.