Besondere Meldungen über bayerische kerntechnische Anlagen und Transporte
Meldepflichtiges Ereignis im Kernkraftwerk Isar 2 (KKI 2): „Befund am Wärmeschutzrohr in einem Stutzen des nuklearen Nachwärmeabfuhrsystems“ (ergänzt am 29.07.2015)
Datum des Ereignisses:
12.07.2015
Meldung des Betreibers:
Mit Meldung vom 17.07.2015 und einer Ergänzungsmeldung vom 29.07.2015 hat die Betreiberin des KKI 2 dem
Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz folgendes Ereignis gem. § 6 Atomrechtliche
Sicherheitsbeauftragten- und Meldeverordnung angezeigt:
Betriebszustand vor dem Ereignis:
RevisionBeschreibung:
Während BEW wurde am 12.07.2015 im Rahmen der visuellen Inneninspektion des Primärkreislaufes mittels U-Boot festgestellt, dass am Wärmeschutzrohr der kalten Einspeiseleitung JNA21 BR005 im Loop 20 des nuklearen Nachwärmeabfuhrsystems ein rissartiger Befund vorliegt.Die Verifizierung des Befundes am Wärmeschutzrohr im Stutzen JNA21 BR005 am 15.07.2015 mit einem Endoskop bestätigte das Ergebnis der visuellen Inneninspektion mittels U-Boot. Eine Ultraschallprüfung (UT) von Außen am 22.07.2015 ergab oberflächennahe Rissanteile im Anschlussbereich des SafeEnds. Der für die DFU (Druckführende Umschließung) maßgebliche Grundwerkstoffbereich war befundfrei, was nach Ausbau des Wärmeschutzrohres mittels Farbeindringprüfung bestätigt wurde. Am Wärmeschutzrohr im Stutzen JNA41 BR005 wurde bei der visuellen Inneninspektion mittels U-Boot eine zunächst nicht genauer bestimmbare Auffälligkeit (Schatten) entdeckt. Die am 16.07.2015 durchgeführte endoskopische Untersuchung des Bereichs ergab keine eindeutige Aussage, ob ein Riss vorliegt. Mit der UT-Prüfung von Außen konnte die Auffälligkeit am 23.07.2015 eindeutig als Riss identifiziert werden. Der Rissverlauf war vergleichbar mit JNA21 BR005, der für die DFU maßgebliche Grundwerkstoffbereich im SafeEnd war auch hier befundfrei. Die Wärmeschutzrohre in den Stutzen JNA11 BR005 und JNA31 AA005 waren sowohl bei den beiden visuellen Inspektionen als auch bei der Ultraschallprüfung von Außen befundfrei.
Auswirkungen:
Keine.Die Wärmeschutzrohre sind nicht Bestandteil der DFU. Der für die DFU maßgebliche Grundwerkstoffbereich in beiden SafeEnds war nicht betroffen.
Maßnahmen, Behebungen:
Visuelle Kontrolle aller kalten Einspeiseleitungen JNA 11, 21, 31, 41 mittels Endoskop zur Verifizierung der Ergebnisse der Inneninspektion mit dem U-Boot.Ultraschallprüfung von Außen am SafeEnd der genannten Stutzen. Ausbau der Wärmeschutzrohre in den Stutzen JNA21- und JNA41 BR005. Berechnungen haben gezeigt, dass die Wärmeschutzrohre nicht benötigt werden. Beim Ausbau der Wärmeschutzrohre wurden aus diesen Bereichen Lackabdrücke genommen. Prüfungen mittels Farbeindringverfahren nach Ausbau der Wärmeschutzrohre.
Einstufung durch den Betreiber:
Meldekategorie ""N"" (= Normal) Internationale Bewertungsskala INES = 0 (keine oder sehr geringe sicherheitstechnische Bedeutung)
Aufsichtsbehörde:
Das Ereignis hatte keine unzulässigen Auswirkungen auf den Anlagenbetrieb und die Umgebung.