Tierschutzpreis der Bayerischen Staatsregierung 2016
Durch einen jährlich zu vergebenden Tierschutzpreis zeichnet die Bayerische Staatsregierung Personen und Institutionen aus, die sich in Bayern um den Tierschutz besonders verdient gemacht haben.
Die Jury des Tierschutzpreises setzt sich aus Vertretern
- des Staatsministeriums,
- des Tierschutzbeirates,
- der Tierschutzorganisationen,
- der Wissenschaft
- und der Landwirtschaft
zusammen.
Gegen die Auswahlentscheidung ist der Rechtsweg ausgeschlossen.
Bei der Vergabe des Tierschutzpreises können nur diejenigen Initiativen berücksichtigt werden, für die das Land Bayern zuvor keine Leistungen gewährt hat.
Tierschutzpreis 2016 - Preisverleihung und Dotierung
2016 ist der Tierschutzpreis mit 10.000 € dotiert und wird zwischen zwei Preisträgern aufgeteilt. Zusätzlich hat Frau Staatsministerin Ulrike Scharf einen Sonderpreis in Höhe von 5.000 € verliehen.
Die Preisverleihung fand am 17. Oktober 2016 in München statt.
Preisträger
Andreas Brucker
Herr Brucker, Inspektor im Justizvollzugsdienst a. D., engagiert sich seit über 30 Jahren im ehrenamtlichen Tierschutz. Er ist rund um die Uhr erreichbar und sofort zur Stelle, wenn ein Tier in Not ist. Er steht Amtstierärzten zur Seite bei der Unterbringung von Heimtieren, Exoten oder Nutztieren. 2007 gründete er den Verein "Tierhilfe Weidenberg e.V.", wurde 2010 in das Präsidium des Tierschutzbundes, Landesverband Bayern e.V. gewählt und ist dort als Schriftführer tätig. Zudem leitet und koordiniert Herr Brucker seit 2013 die Geschäftsstelle des Landesverbandes Bayern des Deutschen Tierschutzbundes. Herr Brucker verfügt über umfangreiche Qualifikationen, die er in die tägliche Tierschutzarbeit einbringt. Er koordiniert u. a. die Zusammenarbeit der Tierheime, wenn z.B. aus Animal Hoarding-Fällen oder illegalen Welpentransporten plötzlich eine Vielzahl von Tieren untergebracht werden muss.
Carolin Weiß
Die gelernte Bauzeichnerin hat im Zweitberuf die Ausbildung zur Staatlich geprüften Wirtschafterin für Landbau und zur Landwirtschaftsmeisterin erfolgreich absolviert, um den landwirtschaftlichen Nebenerwerbsbetrieb der Familie mit Milchviehhaltung fortzuführen. Auf ihre Initiative wurde ein neuer Milchviehlaufstall geplant, der besonders auf das Wohlbefinden der Tiere ausgerichtet ist. Dabei entschied sich die Familie für den Bau eines sogenannten Kompoststalles mit 50 Plätzen, der durch weichen Untergrund, großzügige Dimensionierung, sehr gute Stallluft und offene Seitenwände besonders tierfreundlich ist. Der Neubau wurde von der Familie Weiß in Eigenregie errichtet, vom Land Bayern wurde keinerlei Leistung beantragt bzw. beansprucht.
Sonderpreis der Bayerischen Staatsministerin für Umwelt und Verbraucherschutz
Frau Doris Völker-Wamser
Zwischen April und Juli fallen jährlich dutzende Rehkitze Mähaktionen auf Feldern und Wiesen zum Opfer. Von der Geiß im hohen Gras abgelegt, wird den Rehkitzen ihr instinktives Drückverhalten zum Verhängnis, das selbst bei einer nahenden Mähmaschine den Fluchtreflex unterdrückt. Der Anblick dieser von der Mähmaschine verstümmelten Rehkitze veranlasste Frau Völker-Wamser dazu, die Öffentlichkeit auf das Problem aufmerksam zu machen und Lösungsstrategien zu entwickeln. Es gelang ihr, nicht nur Vertreter verschiedener Berufs- und Interessensgruppen aus Jagd, Forst- und Landwirtschaft zu gemeinsamem Handeln zu motivieren, sondern auch Politiker sowie Lehrer, Schüler und freiwillige Helfer in die Umsetzung ihrer Projektideen (Kids for Kitz und Action for Kitz) mit einzubeziehen.