Tierschutzpreis der Bayerischen Staatsregierung 2020
Der Tierschutzpreis der Bayerischen Staatsregierung wird jährlich an Personen und Institutionen verliehen, die sich in Bayern um den Tierschutz besonders verdient gemacht haben.
Der mit insgesamt 12.000 € dotierte Tierschutzpreis wird an folgende Preisträger verliehen:
Preisträger 2020
Landschildkröten Auffangstation Kitzingen e.V.
Landschildkröten können problemlos ein Alter von 100 Jahren erreichen – bei guter Haltung und Pflege. Das sollte man bedenken, bevor man sich ein solches Tier zulegt. Viele Tierhalter sind damit überfordert.
Die 2010 gegründete Auffangstation im unterfränkischen Kitzingen nimmt gefundene und abgegebene Landschildkröten auf, sorgt bei Bedarf für tierärztliche Behandlung und vermittelt die Tiere nach Möglichkeit weiter.
Auffang- und Pflegestation für Greifvögel und Eulen
Mit seinem Wissen als Tierarzt betreibt Dr. Rainer Hussong, gemeinsam mit seinem Vater, seit 19 Jahren ehrenamtlich die Auffang- und Pfelegestation für Greifvögel und Eulen mit überregionalem Einzugsgebiet.
In dieser Zeit wurden 687 Greifvögel und 76 Eulen aufgenommen, gepflegt und, wenn möglich, wieder ausgewildert.
Verein Pferdehilfe e.V.
Der Verein wurde 1977 vom, inzwischen verstorbenen, Gründerehepaar Evelyn und Herbert Hartig ins Leben gerufen.
Das Ehepaar Hartig war einfühlsam für das Leid von Pferden, die ihren „Nutzen“ nicht mehr erfüllten. Sie und seit 1993 auch die nachfolgenden Vorsitzenden Karl Repp, Gisela Rös-ner und Sandra Auer, kümmerten sich ohne großes Aufsehen um ausrangierte Schul-, Sport- und Arbeitspferde in ihren letzten Lebensjahren. Bis heute geben Sie diesen Pferden eine Heimat und demonstrieren beispielhaft Verantwortungsdenken und –handeln für das Tier als Mitgeschöpf.
Mehr als 400 Pferde konnte der Verein seit seinem Bestehen retten. Aktuell sind knapp 30 Pferde in der Pflege. Sie werden überwiegend in Offenstallhaltung in verschiedenen Partnerställen liebevoll betreut.
Landwirtschaftlicher Biobetrieb Mayr, Riegsee
2013 stellten die Eheleute Veronika und Georg Mayr ihren landwirtschaftlichen Betrieb mit dem Neubau eines Stalles auf eine ökologische Wirtschaftsweise um. Dieser Stall ist besonders tiergerecht und liegt in unmittelbarer Nähe zu den Weiden, damit sich die Tiere wohlfühlen. Sie halten Bio-Weideochsen und vermarkten deren Fleisch als „Riegseer Weideochs“ in der Region.
Bei diesem Biobetrieb ist besonders hervorzuheben, dass Kälber aus Partnerbetrieben in der nahen Umgebung zugekauft werden. Die Kälber werden dann von Ammenkühen bis zu ei-nem Alter von 4 Monaten aufgezogen. Durch geeignete Vermarktungsstrategien können so Langstreckentransporte für Kälber vermieden werden.
Jessica Schmidt, Nürnberg
Mit ihrem Wissen als Biologin versorgt Jessica Schmidt seit Jahren sachkundig und erfolgreich verletzte Wildtiere aller Art, nicht nur aus Bayern, sondern aus ganz Deutschland. Sind die Tiere wieder gesund, werden sie soweit wie möglich wieder in die Freiheit entlassen.