Tierschutzpreis der Bayerischen Staatsregierung 2021
In Bayern werden dazu engagierte Bürger und Initiativen mit dem Tierschutzpreis der Bayerischen Staatsregierung ausgezeichnet. 2021 wird der Tierschutzpreis an vier Organisationen und Personen verliehen, die sich in herausragender Weise um den Tierschutz verdient machen. Die Jury für den Tierschutzpreis setzt sich aus Vertretern von Staatsministerium, Tierschutzorganisationen, Tierärzteschaft, Wissenschaft und Landwirtschaft zusammen. Der Bayerische Tierschutzpreis ist in diesem Jahr mit insgesamt 17.000 Euro dotiert.
Preisträger 2021
Verein FedernHilfe e.V. aus Erlstätt, Landkreis Traunstein (4.000 Euro)
Der 2017 von auf Vogelmedizin spezialisierten Tierärzten gegründete Verein hat sich dem Tier- und Artenschutz für Papageien und Sittiche verschrieben.
Diese Vögel können ein Alter von mehreren Jahrzehnten erreichen. Viele der Tiere zeigen durch falsche Haltung oder Aufzucht bedingtes Fehlverhalten und werden aus den ver-schiedensten Gründen abgegeben. Dann muss ein geeigneter Platz für diese sensiblen Vögel gefunden werden.
Durch das Netzwerk der FedernHilfe gelingt dies optimal bei gleichzeitiger sachkundiger Behandlung kranker Tiere. Zudem setzt sich der Verein für die Verbesserung der Haltungsbe-dingungen von Vögeln in menschlicher Obhut ein.
Nadja Koch aus Wörth, Landkreis Miltenberg (4.000 Euro)
Frau Koch kümmert sich seit mehr als 20 Jahren um verletzte und hilflose Wildvögel, insbesondere um Mauersegler und Schwalben. Zu diesem Zweck hat sie auch einen Sachkundenachweis an der Universität Gießen abgelegt und sich großes Fachwissen erworben, das überregional nachgefragt ist..
Allein im letzten Jahr habt sie rund 970 Wildvögel aufgenommen, gepflegt und, wenn möglich, wieder ausgewildert. Eine beachtliche Leistung!
2019 gründete Frau Koch den Verein Wildvogelhilfe Koch e.V., um mehr Unterstützer zu gewinnen.
Martina Schwendner und Barbara Zaltenbach-Hanßler aus Lindau (4.000 Euro)
Das Tierheim Lindau ist Anlaufstelle für hilflose und in Not geratene Tiere. Ob es illegal verbrachte Welpen, die Tiere überforderter Besitzer oder ausgesetzte und misshandelte Tiere sind, sie alle finden im Tierheim Aufnahme und sachkundige Pflege.
Und das ist nicht zuletzt Martina Schwendner und Barbara Zaltenbach-Hanßler zu verdanken, die rund um die Uhr für diese Tiere da sind. Frau Schwendner, als engagierte Tierheimleiterin, und Frau Zaltenbach-Hanßler, als das Tierheim betreuende Tierärztin, die im Notfall auch einmal Tiere aufnimmt, für die im Tierheim kein Platz mehr ist.
Das örtliche Veterinäramt findet im Tierheim Lindau verlässliche Unterstützung, wenn es um die Versorgung oder das Einfangen von Tieren geht. Und nachdem Frau Zaltenbach-Hanßler auch noch eine Auffangstation für verletzte oder kranke Wildtiere betreibt, wird auch für solche Tiere bestens gesorgt.
Sonderpreis des Staatsministers für das Ehepaar Klose aus Wunsiedel (5.000 Euro)
Das Engagement von Menschen, die sich den Tieren als unseren Mitgeschöpfen verbunden fühlen, geschieht oft leise und bescheiden. Niemals gibt es beim Ehepaar Klose ein „nein“, wenn ein Tier in Not ist und Hilfe braucht.
Wenn es im Tierheim Breitenbrunn keinen Platz gibt, ruht Frau Klose als Vorsitzende des Tierschutzvereins nicht eher, bis eine Lösung gefunden ist.
Als Ende März 2021 ein Transport mit Welpen im Alter von nur 10 Tagen ohne Mutter aufgegriffen wurde, zog Frau Klose kurzerhand ins Tierheim, um die Welpen rund um die Uhr mit dem Fläschchen zu versorgen, bis sie nach einigen Wochen selbständig fressen konnten.
Herr Klose ist sozusagen der Fels in der Brandung, hält seiner Frau neben seinem Beruf den Rücken frei, übernimmt Fahrten und Erledigungen für das Tierheim und versorgt die eigenen Tiere, wenn Frau Klose in Tierschutzangelegenheiten unterwegs ist.