Verbesserung der Badegewässerqualität in Fließgewässern
Abwasserhygienisierung zur Verbesserung der Wasserqualität - ein in Deutschland einzigartiges Projekt
Isar, Loisach und Würm
Baden im Fluss, und das sogar mitten in einer Millionenmetropole wie München – ein Novum, um das uns sicherlich viele beneiden.
Ausgangspunkt war eine Studie über die Verbesserung der Gewässergüte bayerischer Fließgewässer die im Jahr 1995 vom damaligen Landesamt für Wasserwirtschaft im Hinblick auf Badegewässerqualität erstellt wurde. Schwerpunkte waren die Gewässerstrecken
- Obere Isar (Sylvensteinspeicher bis Stadtgebiet München),
- Mittlere Isar (Stadtgebiet München bis Moosburg),
- Loisach (Kochelsee bis Isarmündung),
- Würm (Starnberger See bis Stadtrand München)
- und die Amper.
Als Ergebnis wurde festgestellt, dass vor allem an Isar, Loisach und Würm Maßnahmen zur Abwasserdesinfektion auf den Kläranlagen viel versprechend sind. Grund dafür ist, dass an diesen Flüssen die diffusen Belastungen vor allem aus der Landwirtschaft gegenüber den punktuellen Belastungen eher untergeordnet sind. Die Einzugsgebiete sind geprägt durch größere Waldflächen und Grünland.
Die zwischenzeitlich erfolgte Nachrüstung der in der Übersichtskarte dargestellten Kläranlagen entlang der oberen und mittleren Isar sowie der Würm vermindert die Keimzahl im Abwasser bis um den Faktor 100.000 durch Bestrahlung mit ultraviolettem Licht.
Die Flüsse in der Millionenmetropole München Isar und Würm weisen zwischenzeitlich eine im Vergleich zu anderen europäischen Hauptstädten eine hervorragende Wasserqualität auf.
Die nebenstehende Übersichtskarte zeigt die an den Sonderprogrammen zur Verbesserung der hygienischen Wasserqualität an Isar und Würm beteiligten Kläranlagen.
Ilz
Das Einzugsgebiet der Ilz zwischen dem Nationalpark Bayerischer Wald und der Stadt Passau wurde zur 'Flusslandschaft der Jahre 2002/2003' gekürt. Die in weiten Teilen noch vorhandene ursprüngliche Flusslandschaft wird durch die Verbesserung der Gewässerqualität als Erholungs- und Lebensraum weiter aufgewertet.
An der Ilz und ihren Zuflüssen wurden seit dem Jahr 2000 intensive Beprobungen durchgeführt und abwassertechnsiche Studien erstellt. Die Ergebnisse zeigten, dass durch geeignete Maßnahmen zur Keimreduzierung an den Kläranlagen im Unterlauf der Ilz die hygienische Wasserqualität wesentlich verbessert und damit das Baden wieder ermöglicht werden kann. Grund dafür ist auch an der Ilz, dass die diffusen Belastungen vor allem aus der Landwirtschaft gegenüber den punktuellen Belastungen eher untergeordnet sind.
Das Umweltministerium hat daher, wie an der Isar 2006, ein Sonderprogramm zur Nachrüstung von fünf Kläranlagen mit Hygienisierungsstufen an der Ilz aufgelegt. Die nebenstehende Übersichtskarte zeigt die an dem Sonderprogramm teilnehmenden Kläranlagen.
Unser Erfolg
Von der verbesserten Wasserqualität profitieren Umwelt, Lebensqualität und Tourismus gleichermaßen: Uferauen bieten für Tiere und Pflanzen naturnahen Lebensraum und neue Erholungsflächen stehen für Freizeit und Sport zur Verfügung.