Flüsse und Seen
Bayern ist mit seinen Flüssen und Seen eine der wasserreichsten Regionen der Erde. Diesen natürlichen Reichtum gilt es nachhaltig und verantwortlich zu schützen und zu nutzen – sowohl für uns und kommende Generationen als auch für unsere Nachbarländer und -staaten, in die das Wasser unserer Flüsse, allen voran Main und Donau, fließt.
Vor allem dem Ausbau der Kläranlagen ist es zu verdanken, dass sich die Wasserqualität unserer Flüsse und Seen in den letzten Jahrzehnten spürbar verbessert hat. Doch sauberes Wasser allein genügt nicht. Immer noch sind mehr als die Hälfte der größeren Bäche und Flüsse Bayerns morphologisch verändert bzw. naturfern ausgebaut. Vielfach ist zudem die ökologische Durchgängigkeit der Fließgewässer gestört. Unsere Lebensadern benötigen daher wieder mehr natürliche Dynamik sowie eine bessere Vernetzung, die den Fischen und anderen wassergebundenen Organismen es ermöglicht, diese weitgehend ungehindert zu durchwandern. Dies erhält und ergänzt die notwendige Vielfalt dieser wichtigen Lebensräume. Flussauen wirken als natürliche Rückhalteräume, leisten einen wichtigen Beitrag zum Hochwasserschutz und verbessern die Biodiversität. Ein ökologisch intaktes Gewässernetz bildet ein Rückgrad der biologischen Vielfalt.
Flüsse und Seen sollen sowohl chemisch als auch ökologisch in einem guten Zustand sein. Dies ist das erklärte Ziel der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL), die im Jahr 2000 in Kraft getreten ist und seitdem von den EU-Mitgliedsstaaten umgesetzt wird.
In Bewirtschaftungsplänen werden flussgebietsweise die Gesamtsituation der Belastungen, die Ergebnisse aus der Überwachung der Gewässer und die einzelnen Umweltziele für Gewässer und Schutzgebiete dargelegt. Welche Maßnahmen notwendig sind, um den guten Zustand der Flüsse und Seen zu erreichen bzw. zu erhalten, ist in den zugehörigen Maßnahmenprogrammen festgelegt.
Gemäß den aktuellen Bewirtschaftungsplänen sind drei Schwerpunkte für laufende und künftige Maßnahmen an den bayerischen Flüssen und Seen festzuhalten:
- Die diffusen Nährstoffeinträge, überwiegend aus landwirtschaftlichen Flächen, müssen weiter verringert werden, um der Überdüngung der Binnengewässer, aber auch der Meere entgegenzuwirken.
- Die Strukturen der Flüsse sowie deren Durchgängigkeit müssen verbessert werden, mit dem Ziel des Erhalts bzw. der Wiederbelebung intakter Lebensräume für Tiere und Pflanzen. Flüsse brauchen mehr Raum für eine natürliche Entwicklung, d. h. einen Entwicklungskorridor, der auch als Puffer gegen Stoffeinträge und zur Rückhaltung von Hochwasser dienen kann.
- Noch verbliebene Restbelastungen aus punktuellen Quellen, auch hinsichtlich sogenannter prioritärer Schadstoffe, sind zu reduzieren, nach Möglichkeit zu eliminieren.
Aufgabe der Wasserwirtschaft ist es, die vielfältigen Nutzungen und Planungen an den Gewässern abzustimmen und mit den wasserrechtlichen Anforderungen und den in der WRRL formulierten Umweltzielen in Einklang zu bringen. Bauliche Maßnahmen im Rahmen des in den Wassergesetzen von Bund und Bayern verankerten Hochwasserrisikomanagements bilden eine zusätzliche planerische Randbedingung. Bei gegensätzlichen Interessen gilt es stets, Lösungen mit breitem Konsens zu finden. Hierbei hat es sich bewährt, Beteiligte und Betroffene frühzeitig zu informieren und einzubeziehen. Dies fordern explizit auch die WRRL und die EG-Hochwasserrisikomanagementrichtlinie und sehen hierfür teils auch formelle Anhörungsverfahren vor, in denen Bürger und Interessensgruppen die Möglichkeit erhalten, zur Gewässerbewirtschaftung und Maßnahmenplanung Stellung zu nehmen.
Weiterführende Informationen
Links
- Flussbericht
- Karten zur Gewässerbeschaffenheit
- Gewässer-Nachbarschaften Bayern
- Bachpatenschaften
- Wasserrahmenrichtlinie der EU
- Nachhaltige Wasserkraftnutzung an staatlichen Gewässern in Bayern (PDF-Datei 2,3 MB)
- Nachhaltiger Hochwasserschutz in Bayern - Aktionsprogramm 2020
- Baden in Bayern
Bayerische Strategie zur Wasserkraft
- Langfassung
10-Punkte-Fahrplan für eine ökologische und naturverträgliche Wasserkraftnutzung
(PDF-Datei 153 KB) - Kurzfassung
10-Punkte-Fahrplan für eine ökologische und naturverträgliche Wasserkraftnutzung
(PDF-Datei 70 KB)